Mittwoch, 25. Juli 2012

Alien von Aisha Franz

Mit "Alien" veröffentlichte Aisha Franz 2011 ihre erste Graphic Novel bei Reprodukt. Schon der Buchumschlag lässt erahnen, worum es geht: vorn ein kleines Mädchen auf einer Spielzeugkiste, das verträumt aus dem Fenster schaut; hinten in Netzstrümpfe und rote Pumps gekleidete Füße. Es geht irgendwie ums Erwachsenwerden und - sein und gleichsam um das Bewahren von Kindlichem und Unbeschwertem. Und eben alles, was dazwischen liegt

Zwischen Vorder- und Rückseite, dem Buchumschlag also, breitet Aisha Franz ihre Geschichte aus. Die Protagonist_innen sind zweieinhalb Frauen und ein Alien. Und nein, der Alien kommt einem nicht komisch vor, wenn man schon vor dessen Einführung erfahren hat, dass Frauen Kaninchen in Kinderwagen umher schieben und kleine Mädchen in Regalen von Reinigungen sitzen und Rubiks Zauberwürfel bespielen. Ein irgendwie surreales Surrounding wird etabliert, was sich spätestens verfestigt, als bunte Ponys ins Spiel kommen. Ja, das gesamte Comic ist schwarz-weiß. Aber dass die Ponys bunt sind, weiß man dann irgendwie trotzdem! 

Freitag, 20. Juli 2012

Der Autor ist tot! Es lebe die Autorin...


Ist von Autorschaft und Geschlecht die Rede, so geht es besonders um die Sichtbarmachung von Frauen in der Literatur, Autorinnen also. Was aber immer mitschwingt, ist der Diskurs um die Leserin sowie letztlich auch um die Literaturwissenschaftlerin.

Von einer postgender-Debatte, wie sie derzeit in den Medien geführt wird, sollte hier nicht die Rede sein. Nachdem die Literatur von Frauen so lange wenig bis unbeachtet geblieben ist, wird die Forderung nach einer Beachtung selbiger spätestens ab den 1970er Jahren laut. Die Kategorie „Geschlecht“ zur Einordnung von Literatur erfährt berechtigte Aufmerksamkeit.

Und das, obwohl Roland Barthes erst 1968 den "Tod des Autors" ausgerufen hatte und stattdessen dem Text mehr Aufmerksamkeit widmen wollte.