Samstag, 24. Dezember 2011

Eine popkulturelle Herstory - 24: Madonna

Mit mehr als 380 Millionen verkauften Tonträgern gilt sie als die kommerziell erfolgreichste Sängerin der Welt. Ihre zehn Grammys, ihr Golden Globe und die 20 MTV Video Music Awards können sich auch sehen lassen. Ob sie mit den Mondmännern und den Grammophonen ihr Wohnzimmer schmückt? Hat Madonna so etwas Ordinäres wie ein Wohnzimmer überhaupt? 

Keine Ahnung. So oder so: Ihre Bedeutung für die Popkultur ist seit mittlerweile fast dreißig Jahren unbestritten. Dafür hat Madonna auch immer hart gearbeitet. Schon zu Schulzeiten nimmt die Klavier- und Tanzunterricht und beschließt, nach dem Abschluss Tänzerin zu werden. An der University of Michigan kann sie Tanz studieren. Um sich zu finanzieren verkauft sie Donuts und macht Nacktaufnahmen. 

Madonna kann sich in verschiedenen Tanzkompanien ausprobieren. Musikalisch zugute kommt ihr schließlich das Fürsprechen von Patrick Hernandez ("Born to Be Alive"). Er nimmt sie mit nach Paris. Hier verschafft ihr der DJ Mark Kamins einen ersten Plattenvertrag, der über das Backroundsingen hinaus geht. Von ihrer ersten selftitled LP bleibt vor allem "Holiday" im Gedächtnis.

Freitag, 23. Dezember 2011

Eine popkulturelle Herstory - 23: Kim Gordon

Im Riot Grrrl-ABC war schon von ihrer Band Free Kitten zu lesen. 

Aber das Multitalent Kim Gordon hat ja noch viel mehr gemacht! Sie singt, spielt Bass und Gitarre bei Sonic Youth, produziert aber auch andere Künstler_innen, führt Videoregie, schauspieler und designt Mode.

von Richard Kern
Als Tochter eines Soziologen und einer Schneiderin wächst sie zunächst in Rochester, New York auf. Aufgrund des Jobs ihres Vaters zieht die Familie aber irgendwann nach LA, wo Kim Gordon dann auch am Otis Art Institute studiert. Sie wechselt schließlich nach Toronto, was wohl die musikalischste Stadt Kanadas ist.

Nach ihrem Abschluss zieht es Kim Gordon trotzdem wieder nach New York, dieses Mal in den Big Apple. Über eine Freundin lernt sie Thurston Moore und Lee Ranaldo kennen. 1981 gründen die drei Sonic Youth. 

Kim ist aber auch in der und um die Riot Grrrl-Szene  aktiv. Mit Free Kitten werden Alben auf dem Label Kill Rock Stars released. Außerdem produziert sie die erste Hole-LP "Pretty on the Inside" (1991) mit (Courtney Loves Riot Grrrlism ist übrigens streitbar...).

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Eine popkulturelle Herstory - 22: Leia Organa

So viele Frauen gibt es ja im Star Wars-Universum nicht. Umso mehr fällt Prinzessin Leia Organa auf. Sie ist die Tochter von Padmé Amidala und Anakin Skywalker, also die Schwester von Luke Skywalker (das wissen die beiden aber zunächst nicht...).

Als junge Frau wird sie bei ihren Adoptiveltern Breha und Bail Organa zur Prinzessin von Alderaan. Ihr politisches Engagement wird gefödert. So wird sie zur jüngsten Senatorin überhaupt und regiert fortan Alderaan. Außerdem führt sie die Rebellen-Allianz im Galaktischen Bürgerkrieg an.  

Leia kann mit ihrem Blaster umgehen. Das verdankt sie ihrem Lehrer Giles Durane. Und das, obwohl sie eigentlich Pazifistin ist. Wenns aber hart auf hart kommt, schreckt sie auch vor Gewalt nicht zurück. Sie erwürgt Jabba the Hutt mit der Kette, mit der er sie als Sklavin festhält. 

In ihrem Buch "The Modern Amazons. Warrior Women On-Screen" (2006) charakterisieren Dominique Mainon und James Ursini Leia als "determined, forthright and somewhat sassy". Die beiden stellen auch nochmal heraus, dass Leia sich keinem Mann unterwirft, "even when in love". 

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Eine popkulturelle Herstory - 21: Sue Sylvester

Sue Sylvester gehört zum festen Figureninventar bei "Glee". Als Coach des Cheerleading Clubs an der William McKinley High School konkurriert sie mit dem Glee Club um die ohnehin geringen finanziellen Mittel der Schule.

Sue Sylvester nimmt ihre Rolle als Antagonistin des Glee Clubs sehr ernst. Sie schreckt vor nichts zurück: Gerüchte, Hänseleien, Sabotage... Jane Lynch, welche die Rolle der Sue spielt, charakterisiert Sue als "pure evil". Sues Mentalität ist die einer Gewinnerin. Und sie tut alles dafür, um zu gewinnen!

Die Figur ist aber auch nicht nur böse, wie zwischendurch immer wieder durchscheint. Sie opfert sich fast schon für ihre Cheerleader auf und kümmert sich zudem rührend um ihre Schwester Jean, die das Down-Syndrom hat. Wenn es ihr nützt, unterstützt Sue sogar den Glee Club. Aber immer nur kurz.

Als Sportlehrerin ist Sue immer im Adidas-Trainingsanzug zu sehen (Ja, in Stilfragen ist sie sich mit Missy Elliot einig). Aber auch sonst trägt sie immer Adidas: Abendkleider, Wintermäntel, Show-Outfits... alles ist bei Sue von Adidas (Ausnahme: das unten verlinkte Video... da verteilen sich die drei Streifen auf zwei Trainingsanzüge...). 

Dienstag, 20. Dezember 2011

Eine popkulturelle Herstory - 20: Lauryn Hill

Uh la la la - Lauryn Hill kommt im Januar in die Gegend hier. Warum eigentlich nicht auch über sie bloggen? Noch dazu heißt sie mit zweitem Namen "Noel", was ja auch irgendwie Weihnachten heißt. Passt also perfekt in einen Adventskalender.

Am 26. Mai 1975 kommt Lauryn Hill in South Orange, New Jersey zur Welt. Ihre Eltern sind Lehrerin und Programmierer. Sie lieben und leben Musik. Besonders die Motown-Sammlung der Eltern hat es Lauryn Hill angetan.

Schon 1988 gründet sie mit Wyclef Jean und Pras Michel The Fugees. Sie ruht sich aber nicht auf der Musik aus, sondern studiert nebenbei auch noch Geschichte.   

Die erste Fugees-LP "Blunted on Reality" (1994) ist zwar ein Kritiker_innenliebling, wird aber kein kommerzieller Erfolg. Ganz im Gegensatz zu "The Score" zwei Jahre später. 17 Millionen verkaufte Exemplare, damit jede Menge Platin und zwei Grammy-Awards sprechen für sich! Der Erfolg in Deutschland basiert wohl auch auf dem "Killing Me Softly"-Cover, das hier mehrere Wochen auf Platz eins der Charts ist. 

Montag, 19. Dezember 2011

Eine popkulturelle Herstory - 19: Alice im Wunderland

"Alice im Wunderland" (1865) ist eines der Kinderbücher, dass man auch als Erwachsene_r noch gut lesen kann. Geschrieben hat es der Brite Lewis Carroll.

Während ihre Schwester ihr vorliest, schläft Alice ein und träumt von einem weißen Kaninchen, dass zu spät kommt. Sie folgt ihm in den Bau und erlebt ein Abenteuer nach dem nächsten.
gezeichnet von John Tenniel

Alice wechselt mehrmals die Größe, feiert ihren Nichtgeburtstag mit dem verrückten Hutmacher und unterhält sich mit der Grinsekatze. Als sie die Herzkönigin trifft, wird sie zum Croquetspielen mit Flamingo-Schlägern aufgefordert und muss schließlich als Zeugin in einem Gerichtsprozess aussagen. Schließlich wacht sie auf.

Sonntag, 18. Dezember 2011

Eine popkulturelle Herstory - 18: Daria Morgendorffer

Wenn man über coole Zeichentrick-Ladies schreibt, darf Daria nicht fehlen! Ursprünglich eine Nebenfigur bei Beavis & Butthead, gönnt ihr MTV von 1997 bis 2002 eine eigene Show.

Daria kann sich und ihre Beziehung zu anderen gut einschätzen: "I don't have low self-esteem... I have low esteem for everyone else." (Episode 1, Staffel 1).

Intelligenzbestie Daria lebt als Teenager in einem typischen amerikanischen Vorort. Sie geht zur Highschool. Eines ihrer größten Hobbies ist, gemeinsam mit ihrer arty Freundin Jane Lane über die lookistischen Mitschüler_innen herzuziehen. Darias kleine Schwester Quinn zählt übrigens auch zu ihnen. Vor ihren Freund_innen steht sie nicht zu ihrer Außenseiter-Schwester Daria. 

Daria fährt auf Janes großen Bruder, den Rocker Trent, ab. Sie merkt aber dann doch irgendwann, dass das nie mehr als einen Crush geben kann. Sie datet später lieber Tom Sloane, der ursprünglich mit Jane zusammen war.

Samstag, 17. Dezember 2011

Eine popkulturelle Herstory - 17: PJ Harvey

Polly Jean Harvey hat dieses Jahr mit "Let England Shake" ihr zehntes Solo-Album rausgebracht. In die UK-Charts steigt sie direkt auf Platz 8 ein, der zweite Top Ten-Erfolg nach "Rid of Me" 1993. Zum Album sind zwölf Kurzfilme von Seamus Murphy entstanden. 

PJ Harvey ist aber nicht immer solo unterwegs. Ihre musikalische Karriere beginnt mit der Band Automatic Dlamini. Hier spielt sie Gitarre und Saxophon und singt Back-Ups. Später wird sie sagen, dass es eine tolle Gelegenheit war, Bühnensicherheit zu gewinnen.

Aus dem Automatic Dlamini Projekt wird das PJ Harvey Trio und aus dem PJ Harvey Trio wird PJ Harvey. Sie legt großen Wert darauf, sich in ihrem künstlerischen Tun nicht zu wiederholen. "Because I'm in this for learning." 

PJ Harvey hangelt sich vom Rock zu Pop zu Electronice zu Folk. Die vielen Instrumente, die sie spielt, bieten immer wieder neue Variationen. Die Neuerfindungen breiten sich auch auf ihr Outfit aus. Mal knapp und bunt, dann wieder lang und schwarz - die Outfits konzipiert sie mit ihrer langjährigen Freundin Maria Monchnacz

Freitag, 16. Dezember 2011

Eine popkulturelle Herstory - 16: Nina Hagen

Godmother of Punk, der Titel wurde hier schon an Patti Smith vergeben. Genauso gut könnte man ihn aber Nina Hagen geben!


1955 wird sie in Ost-Berlin geboren. Ihre Mutter ist die Schauspielerin Eva-Maria Hagen, der Vater ist Schriftsteller Hans Hagen. Die Ehe ihrer Eltern hält nicht lange. Als Nina Hagen neun Jahre alt ist, tritt Liedermacher Wolf Biermann in ihr Leben. 

Quelle
In den 1970er Jahren beginnt Nina Hagens öffentliches, künstlerisches Schaffen! Mit "Du hast den Farbfilm vergessen" (1974) landet sie mit der Gruppe Automobil einen Hit, der auch im Westen zum Ohrwurm wird. Neben der Musik spielt sie auch in verschiedenen Filmen mit und steht mit ihrer Mutter auf der Theaterbühne. 

1976 wird erst Wolf Biermann aus der DDR ausgebürgert, wenig später dann auch Nina Hagen. 

Donnerstag, 15. Dezember 2011

Eine popkulturelle Herstory - 15: Arya Stark

"A Game of Thrones" ist wohl der HBO-Hit des Jahres. Basierend auf dem Roman-Epos "A Song of Ice and Fire" von George R. R. Martin kämpfen in der Serie die sieben Königreiche von Westeros miteinander und gegeneinander für und gegen den Thron. Zwischendurch geht es um the others auf der anderen Seite eines Eiswalls und um Drachen... ja, es handelt sich um eine Fantasy-Serie. Abschalten muss man trotzdem nicht. "A Game of Thrones" ist nämlich extrem unterhaltsam und hat durchaus Anfix-Potential. 

Das liegt unter anderem an den unterschiedlichen, fast unzähligen Figuren. Eine besondere Sympathieträgerin ist Arya Stark. 

Sie ist die zweite Tochter von Lord Eddard Stark und Lady Catelyn Stark. Arya ist ein smartes Mädchen, das schnell von "typischen" Mädchenaktivitäten, wie Handarbeit, angeödet ist. Stattdessen schaut sie lieber ihren großen Brüdern beim Bogenschießen zu. Besser als ihr Bruder Bran schießt sie allemal!

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Eine popkulturelle Herstory - 14: Grace Jones

Grace Jones ist, wie auch Debbie Harry und Patti Smith, Ende der 1940er geboren worden. Allerdings nicht auf US-Amerikanischem Boden. Sie kommt auf Jamaica als Tochter eines Predigers zur Welt.

Schon früh zieht sie mit ihrer Familie nach Syracuse, New York und besucht als einzige schwarze Frau die Highscool. Überhaupt ist die Schulzeit nicht leicht für sie, da sie mit den starren Strukturen (im Vergleich zu ihrer Heimat) nicht gut klar kommt. Die Idee Sprachlehrerin zu werden verwirft Grace Jones schnell wieder. Stattdessen wird sie an der Schauspielschule als Modell entdeckt und geht in den 1970er Jahren für eine Weile nach Paris, wo sie für Vogue- und Elle-Cover geshootet wird.  

Photo: Jean-Paul Goude
Ende der 1970er/Anfang der 1980er bewegt sich Grace Jones im Dunstkreis des Studio 54, wo sie zur Muse Andy Warhols avanciert. Hier wird sie zur  Ikone der schwulen Gemeinschaft, wodurch vor allem ihr Spiel mit den Geschlechtern beigetragen haben dürfte.

Sie beginnt in dem Club zu singen. Schon bald kann sie Alben aufnehmen. Dafür tut sie sich unter anderem mit Jean-Paul Goude zusammen. Der Photograph/Regisseur/Illustrator/... wird auch Vater ihres Sohnes. 

Dienstag, 13. Dezember 2011

Eine popkulturelle Herstory - 13: Beth Ditto

Beth Ditto wächst mit sechs Geschwistern, der Mutter und hin und wieder mit einem Stiefvater in einem Trailerpark in Arkansas im amerikanischen Bible Belt auf. Dass man da Eichhörnchen isst, wie sie mal in einem Interview behauptete, ist wohl Quatsch.  

Quelle
Sobald sie kann, haut sie aus ihrer Heimatstadt ab. Es zieht sie nach Olympia. Hier tobt in den 1990ern die Riot Grrrl-Bewegung. Gemeinsam mit Hannah Blilie und Kathy Mendonca (beide kommen auch aus ihrer Heimatstadt Searcy) gründet sie 1999 The Gossip. Die ersten Platten von Gossip werden auf dem Olympia-Label Kill Rock Stars released. Auf dem allerersten Ladyfest spielen Gossip unter anderem mit Sleater-Kinney

Der Durchbruch gelingt Gossip und damit auch Beth Ditto mit der LP "Standing in the Way of Control". Beth geistert seitdem durch die Medien. Sie schreibt ab 2007 eine Kolummne für The Guardian - "What would Beth Ditto do?" Hier berät sie Menschen in allen Lebenslagen - in bester Cathy and Claire Manier. 

Montag, 12. Dezember 2011

Eine popkulturelle Herstory - 12: Miss Piggy

Miss Piggy ist wahrscheinlich das stilvollste Schwein im Showbusiness. Ich meine, Rudi Rüssel und Babe hängt sie mal locker ab!

Piggy ist Star in der Muppetshow. Ihre Profession? Diva! Sie schauspielert und singt aber auch noch. Und das so erfolgreich, dass ihre ursprüngliche Nebenrolle nach der ersten Staffel schnell zu einer Hauptrolle ausgebaut wurde. 

Ihre Fähigkeiten werden gewürdigt. 1996 wird Miss Piggy vom TV Guide auf Platz 26 der "50 greatest TV Stars of All Time" gewählt. Eines ihrer Bücher erreicht die Bestsellerliste der New York Times.
 
Man könnte sagen, dass die Schweinedame einen sehr emotionalen Charakter hat. Das wäre aber untertrieben. Eigentlich ist sie ziemlich unkontrolliert. Wann auch immer sie sich falsch behandelt fühlt, wird sie zur Furie. Besonders oft muss Kermit der Frosch darunter leiden. Den liebt sie eigentlich heiß und innig.

Sonntag, 11. Dezember 2011

Eine popkulturelle Herstory - 11: Patti Smith

Nach den ersten zehn schon wirklich coolen Frauen folgt heute die elfte: Patti Smith, die Godmother of Punk. Sie feiert am 30. Dezember ihren 65. Geburtstag. Und in den letzten Jahren hat sie einiges gerissen! Sie ist Musikerin und Poetin, Visual Artist und Performerin, Rockjournalistin und und und.

Einer ihrer bekanntesten Songs ist sicher "Because the Night" (1978), tausendfach gecovert und nie wieder so gut, wie bei ihr. Geschrieben hat sie den Song übrigens mit dem Boss - Bruce Springsteen. Aber vor diesem Hit passiert schon so viel! 

Photo von Graciela Iturbide
Patti Smith wächst in einfachen Verhältnissen auf. Ihre Eltern sind Zeug_innen Jehovas. Da kann sie spätestens in Jugendjahren nichts mehr mit anfangen. Nach ihrem Schulabschluss mit 16 arbeitet sie in einer Fabrik. Als sie mit 21 eine Tochter zur Welt bringt, entscheidet sie sich, das Kind zur Adoption frei zu geben. 

Im selben Jahr geht Patti Smith nach New York. Hier trifft sie den Photographen Robert Mapplethorpe, mit dem sie eine intensive Liebesbeziehung hat. Sie nennt ihn "the artist of my life". Die beiden genießen das Leben im Big Apple, auch wenn es bisweilen extrem prekär ist. Wie auch Debbie Harry hängen die beiden in Max's Kansas City und im CBGBs ab. 

Samstag, 10. Dezember 2011

Eine popkulturelle Herstory - 10: Kima Greggs

Unter dem Motto "Fuck the average reader" hat David Simon in den letzten zehn Jahren eine  Serie geschrieben und produziert, der inzwischen längst auch in Europa Fans gefunden hat: The Wire (2002-2008 auf HBO). Eine kleine Einführung in den Kritiker_innenliebling gibt Laura beim Missy-Gastblog. 

Kurz reißt sie da auch eine der weiblichen Hauptfiguren an: Detective Kima Greggs, gespielt von Sonja Sohn. Sie arbeitet beim Baltimore Police Department, ist offen lesbisch und hardert mit Problemen, die man engstirnig sonst eher den männlichen Kollegen zuordnen würde: Alkoholismus und bisweilen auch Beziehungsunfähigkeit.  

Eigentlich will sie nur ihren Job machen. Ihre Freundin Cheryl überredet sie dann aber, noch einen Abschluss in Jura nachzumachen. Das ewige Lernen zuhause nervt Kima und führt auch das eine oder andere Mal zum Streit. 

Freitag, 9. Dezember 2011

Eine popkulturelle Herstory - 9: Missy Elliot

Zeit für ein bisschen HipHop! Heute soll es um Missy Elliot gehen - eine Frau die auf der Bühne und auch hinter den Kulissen extrem wichtig für den amerikanischen HipHop und R'n'B war und ist.


Sie rappt nämlich nicht nur selbst, sie schreibt auch Songs für und produziert andere Künstler_innen, wie zum Beispiel Christina Aguilera und Janet Jackson. Oft arbeitet sie dabei auch mit Timbaland zusammen. Die beiden kennen sich schon seit ihrer Kindheit. Eines der wichtigsten Projekte der beiden war wohl die Produktion des Aaliyah-Albums "One in a Million" (1996). 

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Eine popkulturelle Herstory - 8: Deborah Harry

Nicht unwesentlich viele Menschen auf dieser Welt denken bestimmt, "Deborah Harry" und "Blondie" kann man synonym verwenden. Kann man aber nicht! Debbie Harry ist die Sängerin von Blondie - das wohl. Aber da gehören dann immer noch vier andere Menschen (wenn auch wechselnde) dazu!


1989
Debbie Harry wird 1945 in Miami geboren und wächst fortan bei Adoptiveltern auf. Mit 19 zieht sie nach New York und hält sich da mit verschiedenen Jobs über Wasser. Unter anderem jobbt sie als Playboy-Bunny und serviert im bekannten Hasenkostümchen Drinks im Playboy-Club. Als Kellnerin in Andy Warhols Lieblingsladen (Max's Kansas City) bedient sie Jimi Hendrix und Miles Davis. 

Sie ist zu ihrer frühen New York-Zeit aber auch schon musikalisch präsent und tritt öfter im CBGB's auf (ein inzwischen fast schon mythischer Ort der NY-Punk- und Hardcoreszene). Dort lernt sie auch Chris Stein kennen und wird Mitglied seiner Band, The Stilettos. 1974 gründen die beiden Angel and the Snake, die Blondie-Vorgängerband. In der New Yorker Szene reißen sie mit dem Projekt so richtig was.

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Eine popkulturelle Herstory - 7: Tomb Raider

Der Plan der popkulturellen Herstory war es, über Frauen(figuren) aus Funk und Fernsehen, Comic und Kino zu präsentieren. Aber auch in der Gaming Culture gibt es coole Frauen! Eine von ihnen ist Lara Croft. Optisch den derbsten Männerphantasien entsprungen steht sie trotzdem ihre Frau. 

Die Tomb Raider-Serie gehört zu den erfolgreichsten Spielen überhaupt. Weltweit wurden 35 Millionen Exemplare der Reihe verkauft. Die Mischung aus Action und Adventure kommt an.

Protagonistin Lara Croft wird Ende der 1960er Jahre als Tochter einer Aristrokrat_innenfamilie in West-England geboren. Sie besucht eine Eliteschule und geht schon mit 16 Jahren zu ersten Ausgrabungen nach Kambodscha. Manch eine_r bezeichnet sie als den weiblichen Indiana Jones. Als Archäologin reist Lara viel. 

Neben dem Tomb Raider-Spiel sind Lara Croft inzwischen auch zwei Filme sowie diverse Comics gewidmet. In den Filmen wird sie von Angelina Jolie verkörpert. 

Was macht jetzt Lara Croft zu einer coolen Frau? Sie ist eine Abenteurerin, eine Kämpferin! Lara kämpft gegen gigantische Roboter, wilde Tiger und Haie. Sie beschützt die Welt für tödlichen Viren und riskiert ihr Leben während ihrer Abenteuer.

Dienstag, 6. Dezember 2011

Eine popkulturelle Herstory - 6: Daisy Duck

Die Donaldist_innen unter uns wissen es schon lange: Ohne Daisy Duck wäre Entenhausen nur halb so unterhaltsam. Als moderne Ente muss sie sich nicht auf einen Erpel festlegen und flirtet stattdessen mit Donald Duck und Gustav Gans gleichermaßen. Einer Systemanbiederung in Form einer Hochzeit stimmt sie in letzter Konsequenz nie zu, auch wenn sie die ewige Verlobte Donalds ist.

Verheiratet ist Daisy also nicht mit Donald. Den gleichen Nachnamen teilen die beiden aufgrund familiärer Verbindungen. Daisy ist wohl die Cousine Donalds.

Daisy ist inzwischen 70 Jahre alt. Kaffeekränzchen mit ihren Freundinnen Minni Maus und Klarabella Kuh gehören zu ihren Lieblingsbeschäftigungen. Sie sind alle Mitglieder der Chit-Chat-Society.  Sie genießt aber auch das kulturelle Angebot in Entenhausen: Kino, Theater... oder sie löst als ihr Alter Ego Phantomine spannende Fälle! 

Montag, 5. Dezember 2011

Eine popkulturelle Herstory - 5: Björk

Wenn ich an Island denke, denke ich zuallererst an sie! Wenn ich an Roboter denke auch! Und wenn ich an Schwäne denke - dann auch! Björk ist eine Frau, die in einer popkulturellen Herstory definitiv nicht fehlen darf!


Björk bei den Oscarverleihungen 2001
Der Grundstein für ihre Musikkarriere wird schon früh gelegt. Im Alter von fünf Jahren bekommt sie Musikunterricht in Reijkavik. Björk lernt Flöte und Klavier spielen und wie man singt lernt sie auch. Schon mit elf wird sie entdeckt. Ein Lehrer schickt eine Aufnahme von Björk, die den Song "I Love To Love" von Tina Charles singt, an einen Radiosender. Islandweit ausgestrahlt wird schließlich eine isländische Plattenfirma auf sie aufmerksam. 1977 nimmt sie gemeinsam mit ihrem Vater das erste Album auf (Björk singt Kinderlieder, isländische Volkslieder und covert auch einen Beatles-Song). 

Ihre musikalischen Vorlieben ändern sich schnell. Anfang der 1980er gründet Björk ihre erste Punkband Spit and Snot. Mit ihrer späteren Band KUKL tourt sie gemeinsam mit Crass durch Island und England. Die Bands spielen auch in West-Berlin. In "Wenn man einen weißen Anzug trägt" (2001) beschreibt Max Goldt, wie er Björk zu dieser Zeit getroffen hat.

Sonntag, 4. Dezember 2011

Eine popkulturelle Herstory - 4: Michonne aus The Walking Dead

Seit 2010 läuft auf dem US-Amerikanischen TV-Sender AMC eine Zombie-Serie: The Walking Dead. Wie manch eine_r vielleicht nicht weiß: Die Serie basiert auf dem gleichnamigen Comic. Die Macher Robert Kirkman (Autor), Tony Moore (Zeichner, nicht zu verwechseln mit Alan Moore) und später Charlie Adlard haben eine Welt geschaffen, die man wohl am besten Zombie-Apokalypse nennen kann. Und was zur apokalyptischen Hölle hat das jetzt mit der popkulturellen Herstory zu tun? Ganz einfach - mit Michonne haben die Macher eine ziemlich coole Frauenfigur erschaffen!


Sie gehört zur Gruppe der Überlebenden, die sich durch die Zombie-Nation USA schlagen, immer in der Hoffnung auf einen sicheren Ort und eine bessere Zeit. Michonne ist eine Kämpferin. Bewaffnet mit einem Katana, also einem japanischen Langschwert, metzelt sie alles ab, was irgendwie untot rüberkommt. Ihre Skills mit dem Schwert erklärt sie mit einer Vergangenheit als Fechterin.


Michonne ist eine der Protagonistinnen in The Walking Dead. Trotzdem ist ihre Vergangenheit ein Geheimnis. Sie erzählt, dass sie am College war und im weiteren Verlauf erfährt das Lesepublikum, dass sie als Anwältin gearbeitet hat. Im Laufe der Comic-Serie spricht sie auch von einer großen Familie (ihre Eltern, drei Geschwister, zwei Töchter, ein Ex-Mann und ein Freund). Im Kampf gegen die Zombies ist sie aber mit den anderen Überlebenden allein. 

Samstag, 3. Dezember 2011

Eine popkulturelle Herstory - 3: Ari Up

Ari Up wird 1962 als Ariane Daniele Forster in München geboren. Ihre Mutter Nora ist im Musikbusiness zuhause. Sie ist mit Jimi Hendrix befreundet und heiratet John Lyndon von den Sex Pistols. Der Punk ist Ari also quasi in die Wiege gelegt (auch, wenn John nicht ihr Vater ist). “Since I was a baby, I was bombarded by music”, sagt sie einmal in einem Interview mit Pitchfork, in dem sie ausführlich ihr ganzes Leben kommentiert.

Weil die Musiker_innen im Hause Forster/Lyndon ein- und ausgehen, ist es eigentlich nur eine natürliche Entwicklung, dass Ari auch irgendwann beginnt, Musik zu machen. Gitarre spielen lernt sie dann von Joe Strummer (The Clash). 

Als Ari 14 ist, gründet sie mit Drummerin Palmolive The Slits. Wenig später stößt Viv Albertine an der Gitarre dazu. Schon Ende der 1970er gehen The Slits als Support von The Clash auf Tour. Die Einflüsse von Reaggae und Dub verarbeiten beide Bands gleichermaßen - passte also gut! Die Buzzcocks und Subway Sect fahren die White Riot Tour auch mit.

1981 lösen The Slits sich auf (nach vielen Line-Up-Wechseln). Ari ist inzwischen verheiratet und hat Zwillinge. Zusammen mit ihrer Familie lebt sie für eine Weile in Indonesien und Belize, später auch auf Jamaika.
Musik machte Ari weiterhin, erst mit der Band New Age Steppers, später solo und immer wieder als Feature bei anderen Künstler_innen. Ihre erste Solo-LP Dread More Dan Dead veröffentlicht sie 2005.

Freitag, 2. Dezember 2011

Eine popkulturelle Herstory - 2: Lady Gaga

Lady Gaga, mit bürgerlichem Namen Stefani Germanotta, ist wohl zur Zeit einer der meist-diskutierten Popstars der Welt. Kürzlich widmete die Spex ihr ein Cover mitsamt Dossier,  sie war auf dem Cover des NME, läuft rauf und runter bei MTV, bevölkert das Internet... sie ist omnipräsent.

Was bei dem Output aber auch nicht weiter verwundert. Nach ihrem Debütalbum "The Fame" (2008) folgten "The Fame Monster" (2009) und jüngst "Born This Way" (2011). Dazwischen: Hits mit New Kids On The Block ("Big Girl Now") und mit Beyoncé ("Telephone" und "Video Phone").

Von MTV.de
Und wenn sie mal nicht wegen ihrer Musik, ihren bisweilen spektakulären Auftritten oder Outfits im Gespräch ist, sorgen sie und ihr Marketing mit nett platzierten Gerüchten dafür, dass sie trotzdem im Gespräch bleibt. 

Was aber das Konzept von Lady Gaga vor allem auszumachen scheint, ist ihr virtuell-enger Kontakt zu ihren Fans. Regelmäßig füttert die "Mother Monster" ihren Twitter-Account, ihr Facebook-Profil und nicht zuletzt das "House of Gaga", ihre Homepage. 

Donnerstag, 1. Dezember 2011

Eine popkulturelle Herstory - 1: Lisa Simpson

Lisa Marie Simpson ist eines von drei Simpsons-Kids und spielt eine der Hauptrollen in der gleichnamigen Serie. Lisa ist für immer acht Jahre alt, überzeugte Vegetarierin und smarte Saxophonspielerin. Außerdem ist sie mit einem Intelligenzquotienten von 159 
hochintelligent.

Lisa engagiert sich politisch, etwa für Tierschutz und die Menschenrechte in Tibet. Manchmal ist sie aber auch einfach nur ein Kind, das Einhörner liebt, gern mit seiner Malibu Stacey-Puppe spielt oder sich Geschichten von den älteren Familienmitgliedern erzählen lässt.

Auch, wenn Lisa und ihr Bruder Bart in einigen Folgen eher antagonistische Positionen zueinander einnehmen, lieben sich die beiden. Lisas erstes Wort ist "Bart" und wenn es hart auf hart kommt, sind die beiden ein gutes Team.

Eine von Lisas Leidenschaften ist das Lesen. Sie liest unter anderem Emily Dickens, Virginia Woolf und Zelda Fitzgerald. 

Mittwoch, 30. November 2011

Eine popkulturelle Herstory in 24 Kapiteln

Weihnachten mag vielleicht nicht jede_r... Ich aber schon! Und Adventskalender mag ich auch. Dieses Jahr gibt es auch einen hier auf different needs und zwar in Form einer popkulturellen Herstory! In den nächsten Tagen stelle ich euch spannende Frauen(figuren) aus Funk und Fernsehen, Comic und Kino vor. Freut euch auf Lisa Simpson, Ari Up, Missy Elliot und und und...

Die Herstory folgt keiner Chronologie, ist nicht alphabetisch und auch kein Ranking. So eine Liste ist natürlich endlos weiterzuführen... aber los geht es erst mal mit 24 coolen Mädchen und Frauen! 


Wer darf auf gar keinen Fall fehlen? Her mit den Vorschlägen! 

Dienstag, 29. November 2011

Blattkritik: "Fräulein" die Zweite

Neulich kam das Gespräch im Bekanntenkreis auf das immernoch recht neue Fräulein Magazin. Das Missy Magazine sei ja eine coole Zeitschrift, aber für einige vielleicht zu direkt, zu politisch. Das Fräulein dagegen würde auf sanfte Art ein neues Frauenbild propagieren und Emanzipation als Selbstverständnis präsentieren.


Die zweite Ausgabe des Fräulein ist schon im Sommer irgendwann erschienen. Das Cover präsentiert geschminkte Ungeschminktheit und eine Miezekatze - Tierchen kommen immer gut. Angekündigt wird ein bisschen Politik (Tschernobyl), ein bisschen mehr Mode (Cartier und Bademode) und ein bisschen Angelina Jolie. Außerdem jetzt "24 Seiten mehr". Mehr Platz für Werbung?! Auf die Idee kommt man jedenfalls, denn von den acht (!) Seiten Werbung vor dem Editorial haben die Heftmacher_innen auch bei der zweiten Ausgabe nicht abgesehen. Gut, irgendwie muss sich ein Magazin finanzieren. Aber unterschiedliche Frauen ansprechen wollen und die immer gleichen zeigen (dürr, unterkühlt) widerspricht sich doch irgendwie.