Samstag, 24. Dezember 2011

Eine popkulturelle Herstory - 24: Madonna

Mit mehr als 380 Millionen verkauften Tonträgern gilt sie als die kommerziell erfolgreichste Sängerin der Welt. Ihre zehn Grammys, ihr Golden Globe und die 20 MTV Video Music Awards können sich auch sehen lassen. Ob sie mit den Mondmännern und den Grammophonen ihr Wohnzimmer schmückt? Hat Madonna so etwas Ordinäres wie ein Wohnzimmer überhaupt? 

Keine Ahnung. So oder so: Ihre Bedeutung für die Popkultur ist seit mittlerweile fast dreißig Jahren unbestritten. Dafür hat Madonna auch immer hart gearbeitet. Schon zu Schulzeiten nimmt die Klavier- und Tanzunterricht und beschließt, nach dem Abschluss Tänzerin zu werden. An der University of Michigan kann sie Tanz studieren. Um sich zu finanzieren verkauft sie Donuts und macht Nacktaufnahmen. 

Madonna kann sich in verschiedenen Tanzkompanien ausprobieren. Musikalisch zugute kommt ihr schließlich das Fürsprechen von Patrick Hernandez ("Born to Be Alive"). Er nimmt sie mit nach Paris. Hier verschafft ihr der DJ Mark Kamins einen ersten Plattenvertrag, der über das Backroundsingen hinaus geht. Von ihrer ersten selftitled LP bleibt vor allem "Holiday" im Gedächtnis.

In den 1980ern schafft Madonna es, sich im Business zu etablieren. Produziert wird sie von Menschen, die sonst mit Michael Jackson, Duran Duran und David Bowie zusammenarbeiten. Außerdem macht sie Werbeaufnahmen für Chanel und Lagerfeld (damals noch nicht das gleiche..) und etabliert sich nach und nach im Pop. Vor allem ihre provokanten Auftritte, wie der bei den VMAs 1984, helfen ihrer Karriere: Madonna singt ihren Hit "Like A Virgin" im Hochzeitskleid. 

von David LaChapelle
Madonna nutzt die Aufmerksamkeit, die ihr zuteil wird. In ihrem Video zu "Like A Prayer" lässt sie einen schwarzen Jesus auftreten. Sie kritisiert Rassismus und die Kirche kritisiert sie. Pepsie beendet nach dem Release des Videos eine Werbekampagne mit ihr. 

Die ständige Neuerfindung wird zu Madonnas Markenzeichen. Was heute wie ein Zwang wirkt, gelingt damals zu jeder LP aufs Neue. Sie etabliert die sexuell selbstbestimmte, emanzipierte Frau mit und prägt den Zeitgeist. Madonna beeinflusst Mode und Musik.
Heute ist Madonna nur noch selten provokant. Bei den VMAs schafft sie es 2003 aber nochmal in die Schlagzeilen: Sie küsst Britney Spears mit Zunge auf der Bühne... wer sich an ihren "Like A Virgin"-Auftritt erinnert fühlt, liegt richtig. Ansonsten: Klar, Madonnas Alben sind immer ein Erfolg und ihre zahlreichen Filme sind auch keine Flops, sie schreibt Kinderbücher, hält ihr Gesicht für Werbekampagnen hin... Madonna ist omnipräsent und betrachtet man ihre Errungenschaften für die Ladies im Pop und die Ladies sonst, ist das wohl auch richtig so. 
Madonna wird oft zitiert, unter anderem auch in den Simpsons:




Und nein: Die Herstory ist sicher nicht komplett und keineswegs ausführlich, immernoch nicht hierarchisch zu lesen, folgt keiner Chronologie... bei Zeiten geht es bestimmt mal weiter. Für den Augenblick reichen aber diese 24 Ladies: Madonna, Kim Gordon, Leia Organa, Sue Sylvester, Lauryn Hill, Alice im Wunderland, Daria Morgendorffer, PJ Harvey, Nina Hagen, Arya Stark, Grace Jones, Beth Ditto, Miss Piggy, Patti Smith, Kima Greggs, Missy Elliot, Deborah Harry, Tomb Raider, Daisy Duck, Björk, Michonne aus The Walking Dead, Ari Up, Lady Gaga und Lisa Simpson.

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