Samstag, 3. Dezember 2011

Eine popkulturelle Herstory - 3: Ari Up

Ari Up wird 1962 als Ariane Daniele Forster in München geboren. Ihre Mutter Nora ist im Musikbusiness zuhause. Sie ist mit Jimi Hendrix befreundet und heiratet John Lyndon von den Sex Pistols. Der Punk ist Ari also quasi in die Wiege gelegt (auch, wenn John nicht ihr Vater ist). “Since I was a baby, I was bombarded by music”, sagt sie einmal in einem Interview mit Pitchfork, in dem sie ausführlich ihr ganzes Leben kommentiert.

Weil die Musiker_innen im Hause Forster/Lyndon ein- und ausgehen, ist es eigentlich nur eine natürliche Entwicklung, dass Ari auch irgendwann beginnt, Musik zu machen. Gitarre spielen lernt sie dann von Joe Strummer (The Clash). 

Als Ari 14 ist, gründet sie mit Drummerin Palmolive The Slits. Wenig später stößt Viv Albertine an der Gitarre dazu. Schon Ende der 1970er gehen The Slits als Support von The Clash auf Tour. Die Einflüsse von Reaggae und Dub verarbeiten beide Bands gleichermaßen - passte also gut! Die Buzzcocks und Subway Sect fahren die White Riot Tour auch mit.

1981 lösen The Slits sich auf (nach vielen Line-Up-Wechseln). Ari ist inzwischen verheiratet und hat Zwillinge. Zusammen mit ihrer Familie lebt sie für eine Weile in Indonesien und Belize, später auch auf Jamaika.
Musik machte Ari weiterhin, erst mit der Band New Age Steppers, später solo und immer wieder als Feature bei anderen Künstler_innen. Ihre erste Solo-LP Dread More Dan Dead veröffentlicht sie 2005.
 

Ein Jahr später gibt es eine Slits-Reunion. Mit Tessa Pollitt, die auch 1976 zum Gründungskreis der Slits gehörte, geht Ari in Nordamerika, Europa, Australien und Japan auf Tour. 

Im Alter von 48 Jahren stirbt Ari Up am 20. Oktober 2010 in Los Angeles. Sie hatte Krebs.

Auf dem Photo links sieht man Ari Up als junge Frau gemeinsam mit Nina Hagen. Die beiden schreiben den Song "Pank" zusammen, welcher später auf der Nina Hagen Band LP (1978) released wird.

Das Bild ist von Anton Corbijn aufgenommen worden, einem Chronisten der Punk und Postpunk-Ära, der auch heute noch photographiert. 

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