Montag, 7. Februar 2011

Das Riot Grrrl-ABC: U wie Unechte Riot Grrrls

Courtney Love
Unechte Riot Grrrls? Ich denke da so an Courtney Love zum Beispiel. Klar, irgendwie ist sie auch eine coole Frau. Aber, aber... mit den Riot Grrrls hat sie eigentlich nicht so viel zu tun. Angeblich soll sie die Riot Grrrls selbst in den 1990ern auch gar nicht so gemocht haben. "The musician [Courtney Love] had an open antipathy for Riot Grrrls and anybody associated with it - espacially, it seemed, anybody associated with Cobain before she had met him, namely Kathleen and Tobi" (Zitiert nach Sara Marcus: Girls To The Front. The True Story Of The Riot Grrrl Revolution (2010): 212). Courtney Love schreibt  laut Marcus schließlich sogar eine Kolummne für den Melody Maker, in welcher sie heftig über die Riot Grrrl-Szene ablästert (vgl. ebd.). Nichts desto trotz tut Courtney Love die Riot Grrrl-Szene gut. Sie profitiert von der Öffentlichkeit die der Szene im Laufe der 1990er Jahre zugute kommt.

Die Öffentlichkeit ist es ja am Ende vielleicht auch, die das Riot Grrrl-Movement zerstört. Girl Power wird zum Slogan des Pop-Business. Und mit dem Pop-Business wollen die Riot Grrrls nichts zu tun haben. Bands wie die Spice Girls tauchen auf und verbreiten ein Girl-Power-Bild, das Kathleen Hanna und Co. sicher nicht gefallen hat. Weder ist die Musik selbst gemacht, noch steckt sonst in irgendeiner Art und Weise ein DIY-Gedanke hinter der Musik. Die Industrie verdient fleißig mit und was als starke Mädchen propagiert wird sind in Wirklichkeit doch nur wieder Frauen, die sich auf den Körper und männliche Aufmerksamkeit reduzieren lassen. Sara Marcus schreibt "these girls were so empowered, apparently, they didn't even need to have real names or play instruments" (Girls To The Front. The True Story Of The Riot Grrrl Revolution (2010): 327).

Da waren es nur noch fünf... up next im Riot Grrrl-ABC: V wie Vegetarismus und andere Ideale


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen