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Minor Threat prägen die Stadt und die Szene. Sie rufen Straight Edge ins Leben (Don't Drink, Don't Smoke, Don't Fuck Around) und prägen damit bis heute Teile der Szene. Ian McKaye gründet mit den Teen Idles Dischord Records, ein Plattenlabel welches mit Nation of Ulysses, Dag Nasty, Fugazi, Rites of Spring und und und wichtige Bands rausbringt. Hardcore, Punk und Postpunk finden mit Dischord ein Zuhause in Washington DC. Weitere wichtige Labels sind Positive Force und Simple Machines (hier schon mal bei D wie DIY besprochen). Die Infrastruktur passt also.
Anfang der 1990er wird DC auch für die Riot Grrrls wichtig. Bikini Kill beenden hier im Juni 1991 ihre Tour mit Nation of Ulysses. "Nothing on tour hat prepared them for the response they got in DC. The people in the audience, male and female alike, were dancing like mad for a band they had never seen before, cheering and whistling after every song" (in: Sara Marcus: Girls To The Front. The True Story Of The Riot Grrrl Revolution (2010): 76).
Neben Bikini Kill haben auch Bratmobile großen Einfluss auf die DC-Frauen. "Bikini Kill and Bratmobile's arrivals were the result of complicated links between Washington state and Washington, D.C. The two distant scenes had begun swapping players" (in: Dance of Days. Two Decades of Punk in the Nation's Capital: 308). Mit den Protagonist_Innen der Hardcore-/Punk- und Grungeszene wandern dann eben auch Tapes, Platten und Zines zwischen den Städten. Die Riot Grrrl Zines aus Olypmpia (zum Beispiel Girl Germs und Jigsaw) werden in DC gelesen. (Randnotiz: Die erste All-Women-Punkband kommt auch aus DC: Chalk Circle. Die sind allerdings schon zehn Jahre vor den Riot Grrrls unterwegs.)
1992 findet in DC eine Riot Grrrl Convention statt. Monatelang arbeiten die Riot Grrrls auf dieses Treffen hin. Sie organisieren eine PA, laden Bands ein, machen Werbung... Als es endlich so weit ist, sind alle begeistert: "Hanna admits, "I don't think any archive could capture what it felt like to see Heavens to Betsy play at the Riot Grrrl D.C. convention in '92. I mean, I wanted to sob while simultaneously pulling my hair out and screaming in the street" (Zitat hier gefunden).
Retrospektive Show-Reviews und noch mehr Infos zur DC-Szene findest Du in "Dance of Days. Two Decades of Punk in the Nation's Capital" von Mark Andersen und Mark Jenkins (Soft Skull Press 2001). Andersen hat Infos aus eigenem Erleben, aus Zines, Interviews und und und zusammengetragen. Den Riot Grrrls hat er ein eigenes Kapitel gewidmet.
Wir nähern uns dem Ende des Riot Grrrl-ABC. Als nächstes dann: X wie Xerox.
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