Mit "Alien" veröffentlichte Aisha Franz 2011 ihre erste Graphic Novel bei Reprodukt. Schon der Buchumschlag lässt erahnen, worum es geht: vorn ein kleines Mädchen auf einer Spielzeugkiste, das verträumt aus dem Fenster schaut; hinten in Netzstrümpfe und rote Pumps gekleidete Füße. Es geht irgendwie ums Erwachsenwerden und - sein und gleichsam um das Bewahren von Kindlichem und Unbeschwertem. Und eben alles, was dazwischen liegt
Zwischen Vorder- und Rückseite, dem Buchumschlag also, breitet Aisha Franz ihre Geschichte aus. Die Protagonist_innen sind zweieinhalb Frauen und ein Alien. Und nein, der Alien kommt einem nicht komisch vor, wenn man schon vor dessen Einführung erfahren hat, dass Frauen Kaninchen in Kinderwagen umher schieben und kleine Mädchen in Regalen von Reinigungen sitzen und Rubiks Zauberwürfel bespielen. Ein irgendwie surreales Surrounding wird etabliert, was sich spätestens verfestigt, als bunte Ponys ins Spiel kommen. Ja, das gesamte Comic ist schwarz-weiß. Aber dass die Ponys bunt sind, weiß man dann irgendwie trotzdem!
Gefunden auf Aisha Franz' Homepage |
Die halbe Frau, "Mädchen" genannt, findet also einen Alien. So ganz weiß sie nicht, was sie mit ihm anfangen soll, hält ihn aber besser mal geheim.
Ihre große Schwester hat andere Sachen im Kopf - anstatt zu spielen, raucht sie lieber, oder knutscht. Ihre Zimmertür ist auch nicht mehr mit kindlichen Wolken beklebt, sondern mit einem Pulp Fiction Poster.
Doris, die Mutter der beiden, erledigt so ihren Kram. Sie geht in die Reinigung und kocht und versucht die Familie zusammenzuhalten. So richtig zufrieden ist sie damit aber nicht.
Aisha Franz' "Alien" ist geprägt von Wirklichkeitsbrüchen, die die Figuren zwingen, sich mit dem Status Quo auseinanderzusetzen. Unendlich glücklich ist keine von ihnen und so werden die verschiedenen 'Stadien des Frauseins' verhandelt: Kindesalter - Jugend - Muttersein. Dass letzteres nicht die einzige finale Möglichkeit ist, wird in einem der Wirklichkeitsbrüche deutlich. Keine Sorge also!
All das verpackt Aisha Franz in weiche Bleistiftzeichnungen und einer recht klassisch aufgebauten Struktur. Brüche setzt sie gekonnt ein. So lässt sie etwa ihre Figuren immer mal wieder alleine und gewährt ihnen eine eigene Seite, die sie dann aber selten mit dem gesamten Bild ausfüllt. Diese weißen Leerstellen unterstreichen nur die Zweifel und die Möglichkeiten, die man beim Erwachsenwerden (und letztlich auch -sein) hat. Die schon angedeuteten Wirklichkeitsbrüche setzen sich vom restlichen Comic ab, fügen sich aber trotzdem in die Dramaturgie ein.
Für Fans von Intertexten bietet das Comic übrigens auch einiges! Man findet Theoretikerinnen, Fernsehköche, Markennamen, Kinofilme...
Und abgesehen davon, dass "Alien" es schafft, die Lese- und Guck-Aufmerksamkeit bis zum Ende super zu beschäftigen, liegt das Buch auch noch extrem gut in der Hand!
Ihre große Schwester hat andere Sachen im Kopf - anstatt zu spielen, raucht sie lieber, oder knutscht. Ihre Zimmertür ist auch nicht mehr mit kindlichen Wolken beklebt, sondern mit einem Pulp Fiction Poster.
Doris, die Mutter der beiden, erledigt so ihren Kram. Sie geht in die Reinigung und kocht und versucht die Familie zusammenzuhalten. So richtig zufrieden ist sie damit aber nicht.
Aisha Franz' "Alien" ist geprägt von Wirklichkeitsbrüchen, die die Figuren zwingen, sich mit dem Status Quo auseinanderzusetzen. Unendlich glücklich ist keine von ihnen und so werden die verschiedenen 'Stadien des Frauseins' verhandelt: Kindesalter - Jugend - Muttersein. Dass letzteres nicht die einzige finale Möglichkeit ist, wird in einem der Wirklichkeitsbrüche deutlich. Keine Sorge also!
Auch von Aisha Franz Homepage |
Für Fans von Intertexten bietet das Comic übrigens auch einiges! Man findet Theoretikerinnen, Fernsehköche, Markennamen, Kinofilme...
Und abgesehen davon, dass "Alien" es schafft, die Lese- und Guck-Aufmerksamkeit bis zum Ende super zu beschäftigen, liegt das Buch auch noch extrem gut in der Hand!
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