Freitag, 5. Oktober 2012

Ausstellung: DIY - Die Mitmach-Revolution

Dass DIY von verschiedenen Menschen mit unterschiedlichem Inhalt gefüllt wird, kann man ja schon bei den Beiträger_innen der MY DIY-Rubrik hier im Blog unregelmäßig lesen. Der eine gründet ein Label, die andere macht Mode oder ein Zine. Eine ziemlich heterogene Gruppe, diese DIY-Liebhaber_innen also. 

Mehr als deutlich wird das in der Ausstellung "DIY - Die Mitmach-Revolution", die schon in Frankfurt und Berlin zu sehen war und jetzt bis zum 28. April 2013 in Dortmund zu sehen sein wird. Das Projekt des Amateurfunkers wird hier genau so als DIY verstanden, wie das erste Bikini Kill-Zine und Physik-Baukästen ebenso, wie die Chicks On Speed-E-Schuhe (denen definitiv ein präsenterer Platz eingeräumt werden dürfte!). Und so ist die Ausstellung eben sehr vielfältig. 

http://www.chicksonspeed.com/e-shoe/
Und vielfältig ist sie dann nicht nur in ihren Gegenständen, sondern auch in den Präsentationsformen. Neben klassischen Schaukästen kann man einige der Exponate und Aktionsformen auch in Bewegung betrachten. Auf vielen Bildschirmen laufen Filme in Dauerschleife mit Portraits in denen Aktivist_innen von ihrem DIY-Hobby erzählen und auch die Chicks on Speed-Schuhen werden in einer gefilmten Performance in Action gezeigt. Schade nur, dass es jeweils nur einen Kopfhörer gibt. So trennen sich die Wege schnell, auch wenn man eigentlich gemeinsam durch die Ausstellung schlendern wollte. 


Für verschiedene Themenkomplexe werden größere Kontexte erschlossen. Unter dem Terminus "Gegenkultur" etwa werden einige Aktions- und Protestformen ausführlicher vorgestellt und eingeordnet. Punk, das Riot Grrrl-Movement, Critical Crafting und Web 2.0-Proteste finden in Form von Zines, Photos, Videos und und und Raum. Für viele grinsende Gesichter scheint vor allem die Stitch N Bitch-Aktion "Die S(trick)-Bahn" zu sorgen:


Neben gegenkulturellen Phänomenen findet aber auch die Massenkultur ihren Raum in "DIY - Die Mitmach-Revolution". Nike ID wird als Beispiel vorgestellt, wie Konsument_innen ihrer Massenware dann eben doch sowas wie einen individuellen Touch geben können. Und die IKEA-Hacks inspirieren vielleicht den Einen oder die Andere mal was Kreatives mit Billy und Co. anzustellen. 

Andere Exponate erschließen sich dagegen nicht so einfach. Ja, in "Selbstbedienung" kommt auch das Wort "selbst" vor, aber deswegen ist die Paketstation der Post oder das Online-Ticket der Bahn doch kein DIY. (Die strickende Lady am Ausstellungseinlass dagegen schon!) So oder so: Die Ausstellung macht Spaß und wen die Werbung stört, kann einen Bogen um das eine oder andere Ausstellungsstück machen (nicht allerdings um die Farbe Orange...). 

http://knitherstory.wordpress.com/
Der Ausstellungskatalog, der im Ventil-Verlag erschienen ist, bietet dann noch mehr theoretischen Input mit zahlreichen Aufsätzen und vielen Photos. Und vielleicht regt er mit den beigelegten Stencils auch zum Selbermachen an!

Für all diejenigen, die da noch mehr Inspiration oder eine Anleitung brauchen: Während der Ausstellung werden immer wieder Mitmach-Aktionen für Kinder und Erwachsene sowie Vorträge stattfinden. Die genauen Termine gibt es hier








1 Kommentar:

  1. Schöner Bericht... ich glaube da werden wir dieses Wochenende mal hin.

    LG, Christian

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