Montag, 10. Januar 2011

Das Riot Grrrl- ABC: J wie Julie Ruin

1997 bringt Kathleen Hanna eine LP unter dem Namen Julie Ruin raus. Zu dieser Zeit machen Bikini Kill eine Pause. Den Großteil der Platte nimmt sie in ihrer Wohung in Olympia auf. Kathleen Hanna thematisiert auf ihrer Julie Ruin-LP vor allem die Themen Feminismus, Häkeln und Aerobic (siehe Video unten). 

Sie arbeitet mit ihren Freundinnen Sadie Benning (Videofilmerin) und Johanna Fateman  (Zinester) daran, die Julie Ruin Songs auch live zu spielen. Aus diesem Rumprobieren wird schließlich Le Tigre.

2010 schreibt Kathleen Hanna in ihrem Blog einen T-Shirt-Design-Wettbewerb aus. Das beste Julie Ruin Shirt kommt von Joshua Shame und zeigt ein Mikro, das mit einem Schriftzug das Venus-Symbol ergibt.

Sonntag, 9. Januar 2011

Das Riot Grrrl-ABC: I wie I'm So Fucking Beautiful.

Eine Ausgabe des
I'm So Fucking Beautiful
Nomy Lamm beginnt Anfang der 1990er das Zine I'm So Fucking Beautiful rauszubringen. Sie ist schon immer dick. Nachdem sie das Buch "Shadow on a Tightrope" gelesen hat, gibt sie einen Workshop zum Thema Diskriminierung von Dicken. Danach entschließt sie das Copy und Paste Zine herauszubringen. Es wird zu einem der bekanntesten der Szene. Nomy Lamm thematisiert in ihrem Zine Schönheit in all ihren Formen.

Sie schreibt über die erste Ausgabe: "I had realized that I didn't have to hate my body, that I could be proud of my body, that I could be sexy, beautiful, and fat (not a contradiction)" (zitiert nach A Sampling of Zines).

Ein Review aus 2010 zum Zine findest Du hier.

Und dann im Riot Grrrl-ABC: J wie Julie Ruin.


Samstag, 8. Januar 2011

Das Riot Grrrl-ABC: H wie Huggy Bear

Photo aus dem Guardian
Ja, die Riot Grrrl-Bewegung findet vorrangig in den USA und da vor allem in Washington statt. Aber eben nicht nur! Huggy Bear aus London sind da so ein europäisches Beispiel. Die "boy/girl revolutionaries" gründen sich 1991. Im Line-Up sind drei Mädels, zwei Jungs (Chris Rowley, Jo Johnson, Jon Slade, Niki Elliot und Karen Hill) und fünf Instrumente (Klavier, Drums, Gitarren Bass und Trompete).

Die ersten Berührpunkte mit der Riot Grrrl-Szene in Olympia bringt Everett True (eigentlich Jerry Thackray), ein Freund der Band, der für die Zeitschrift Melody Maker arbeitet und regelmäßig über den großen Teich fliegt und Zines und Kassetten mit nach England bringt. Alles, was Huggy Bear vom Riot Grrrl-Movement mitbekommen, gefällt ihnen: die Musik, die Genderhinterfragung, die Ästhetik...

Freitag, 7. Januar 2011

Das Riot Grrrl-ABC: G wie Girl Germs

Noch bevor Allison Wolfe und Molly Neuman in Bratmobile aktiv werden, bringen sie das Girl Germs-Zine raus. Sie beginnen 1990 und machen Interviews und schreiben Artikel für ihr Zine. Sie verwachsen durch ihre Arbeit am Heft immer mehr mit der Szene in Olympia.

Die erste Ausgabe kopiert Molly ein paar hundert Mal am Kopierer ihres Chefs als sie während eines Schneesturms die Nacht über im Gebäude eingeschlossen ist (Währenddessen ernährt sie sich von Chips und Schokoriegeln aus dem Automaten).

Für das Zine interviewen Molly und Allison unter anderem Calamity Jane, 7 Year Bitch und Jawbox.

Später nennen sie auch einen Bratmobile Song Girl Germs: 

"Girl germs, no returns - Can't hide out they're everywhere - Girl germs, no returns - Have to come out and play the game".

Und als nächstes im Riot Grrrl-ABC? H wie Huggy Bear!

Donnerstag, 6. Januar 2011

Mädchenmannschaft sucht Bloggerin des Jahres

Quelle: Mädchenmannschaft
Zur Wahl stehen:

und


Abstimmen kannst Du hier!

Das Riot Grrrl-ABC: F wie Free Kitten

Kim Gordon von Sonic Youth und Julie Cafritz von Pussy Galore tun sich zusammen und gründen die Band Kitten. Nachdem sie von einem Metal-Sänger verklagt werden, der die Namensrechte inne hat, nennen sie sich in Free Kitten um. Im Gründungsjahr 1992 spielen sie ein paar Konzerte zusammen und veröffentlichen die EP "Call Now".

Später stoßen Yoshimi P-We von der Band Boredoms an den Drums und Mark Ibold von Pavement am Bass dazu. Free Kitten spielen 1993 die Lollapalooza-Tour mit. 1994 erscheint das erste Album: "Nice Ass". Ein weiteres und einige Singles/EPs folgen. Nach fast zehnjähriger Pause erscheint 2008 noch das Album "Inherit".

Eine merkwürdige Interviewumsetzung mit Free Kitten findest Du hier.

Mittwoch, 5. Januar 2011

Das Riot Grrrl-ABC: E wie Emily's Sassy Lime

Emily's Sassy Lime, das sind die beiden Schwestern Wendy und Amy Yao zusammen mit Emily Ryan. Die drei Mädchen aus LA gründen ihre Band nachdem sie eine Bikini Kill/Bratmobile Show gesehen haben. Weil die Yao-Schwestern und Emily nicht nah beieinander wohnen, schreiben sie ihre Songs via Telefon und Anrufbeantworter. Ihre ersten Aufnahmen machen Emily's Sassy Lime mit einem Singalodeon, einem billigen Kassettenrekorder. Die Band kann nie viel proben, was den Sound ziemlich wild macht. Über Jahre haben die Mädels nicht mal eigene Instrumente und müssen sich für ihre Auftritte das Equipment anderer Bands leihen. 

1995 tanzen Emily's Sassy Lime im The PeeChees Video zu "Mad Doctor". Zwei Jahre später lösen sie sich auf, weil sie auf unterschiedliche Colleges gehen.

Die Verbindung zur DIY-Szene verlieren sie aber nie. Im Jahr 2000 sind alle drei Teil des allerersten Ladyfestes in Olympia, Washington. Inzwischen führt Wendy Yao einen Laden (Ooga Booga) in Chinatown, LA.

Dienstag, 4. Januar 2011

Das Riot Grrrl-ABC: D wie DIY

Der DIY-Gedanke ist essentiell für die Riot Grrrl-Szene. Riot Grrrls wollen nicht länger passiv konsumieren, schon gar nicht nur von Männern gemachte Musik, Zines und Konzerte. Sie werden selbst aktiv, gründen Bands, schreiben Zines, vernetzen sich, veranstalten Konzerte.

DIY meant "creating something from nothing, fashion from garbage, music and art from whatever was nearest at hand, wether that be kazoos or ukuleles or strange garden implements on liquidation special down at the Yardbird's. DIY was a philosophy and a way of life, a touchstone that set its industrious adherents apart from the legions of Americans who passed their lives - as the punks saw it - trudging from TV set to first-run multiplex, from chain records store to commercial radio dial, treating art and culture as commodities to be consumed instead of vital forces to be struggled with and shaped, experimented with and created, breathed and lived." (aus Girls To The Front. The True Story Of The Riot Grrrl Revolution von Sara Marcus).
 

Montag, 3. Januar 2011

Das Riot Grrrl-ABC: C wie Cold Cold Hearts

Cold Cold Hearts werden Mitte der 1990er von den Bratmobilettes Allison Wolfe, Erin Smith sowie der Bassistin Nattles und der Drummerin Katherine Brown gegründet. Nattles und Katherine haben vorher bei Cutthroats gespielt. 

1996 bringen Cold Cold Hearts die Single "Yer So Sweet (Baby Donut)" raus, es folgt noch ein selftitled Album auf dem Label "Kill Rock Stars". Danach widmen sich Allison und Erin wieder Bratmobile.

Als nächstes im Riot Grrrl-ABC: D wie DIY!

Das Riot Grrrl-ABC: B wie Bratmobile

Quelle: http://www.cynthiaconnolly.com
Bevor es Bratmobile in der Dreier-Besetzung gibt, machen Molly Neuman und Allison Wolfe  zu zweit Musik und bringen ein Zine raus: Girl Germs

Im Frühjahr 1991 fahren die beiden Studentinnen aus Oregon nach Washington und treffen da Jen Smith und Christina Billotte. Mit ihnen nehmen sie ein erstes Tape auf "Bratmobile DC". Damit gehört die Band neben Bikini Kill zu den ersten Bands der Riot Grrrl Szene.
Im Sommer treffen Allison und Molly die Gitarristin Erin Smith wieder, die sie schon im Winter kennengelernt hatten. Im Juli 1991 spielen die drei ihre erste Show zusammen: Molly Neuman an den Drums, Erin Smith an der Gitarre und Allison Wolfe am Mikro. Ein Jahr später bringen Bratmobile ihre erste 7" raus: "Kiss and Ride," das erste Album, "Pottymouth", erscheint 1993.

Sonntag, 2. Januar 2011

Das Riot Grrrl-ABC: A wie Action Girl Newsletter

Leider konnte ich keinen Scan
vom Action Girl Newsletter finden,
stattdessen das Mad Planet Zine
Der "Action Girl Newsletter" listet seit 1992 eine Menge Girl Zines und Comics auf und fördert damit die Vernetzung der Szene. Die Herausgeberin Sara Dyer ist selbst Zinester und bringt zu dieser Zeit das Zine "Mad Planet" (Ein Review dazu findest du hier) heraus. Die Suche nach weiteren Fanzines und Personal Zines von Frauen und Mädchen gestaltet sich als schwierig, also beschließt Sarah kurzerhand selbst eine Liste mit Girl-Zines zu beginnen. Die erste Ausgabe ist nur ein Blatt Papier und kommt zeitlich genau passend zum Riot Grrrl-Movement und dem Third Wave Feminism. Sarah Dyer verfasst zu dieser Zeit auch ein Action Girl Manifest, welches den DIY-Gedanken aus ihrer Perspektive auf den Punkt bringt. Auf der House Of Fun-Homepage vernetzt sie inzwischen  mit ihrem Mitstreiter Evan Dorkin alles, was sie so interessiert: den Action Girl Comic, How-To-Do-A-Zine-Anleitungen und und und.

Inzwischen existiert der Newsletter in seiner reinen, gedruckten Form nicht mehr. Allerdings unterstützt und reviewt die Initiatorin Sarah Dyer nach wie vor Girl-Zines, jetzt allerdings in ihren Action Girl Comics. Mehr zu Sarah Dyer aus ihrer eigenen Perspektive findest Du hier.

Als nächstes im Riot Grrrl-ABC: B wie Bratmobile!

Samstag, 1. Januar 2011

His Hair Style is Ruining Our Relationship

Aus "Jackie: Dear Cathy & Claire. The best of your favourite problem page" (2006). Jackie war in den 1970ern ein britisches Mädchenmagazin. Cathy und Claire sind vergleichbar mit dem Dr. Sommer-Team der Bravo.

Heldinnen im Film: Juno

Ja, es gibt eine Menge Serien und Filme, in denen Mädchen und Frauen die Hauptrolle spielen. Einer dieser Filme ist Juno aus dem Jahr 2007. Es handelt sich um eine kanadisch-amerikanische Co-Produktion. Namedropping direkt zu Beginn: Die Hauptrollen spielen Ellen Page (Juno) und  Michael Cera (Bleeker). Jennifer Garner (Vanessa) spielt auch mit. Die Regie führte Jason Reitman und John Malkovich hat mitproduziert. Für das Drehbuch gab es übrigens einen Oscar.

Die 16-jährige Juno geht in einer kleinen Stadt in Minnesota auf die Dancing Elk Highschool. Sie lebt zusammen mit ihrem Vater, dessen neuer Frau und der kleinen Stiefschwester. Juno spielt Gitarre in einer Band gemeinsam mit ihrem besten Freund Paulie Bleeker. Ihre Lieblingsband wäre "a three-way tie between The Stooges, Patti Smith and The Runaways".