Freitag, 7. Juni 2013

Gelesen: kiin zine und kiinbetween zine

Es ist nicht lange her, da fand ich im Briefkasten ausgesprochen schöne Post von Rotopolpress, einem kleinen Independent-Verlag aus Kassel. Rotopol hat sich auf Comics und Illustrationsbücher spezialisiert, verlegt und vertreibt aber auch Papierspielereien, Kalender, Postkarten und alles mögliche, das eben mit Illustrationen schöner wird. 

Unter anderem ist auch das vier Mal im Jahr erscheinende kiin Zine der Schwestern Kirsten Carina und Ines Christine Geisser bei Rotopol zuhause.... und das kiinbetween der beiden auch...


In jeder kiin-Ausgabe widmen sich die Illustratorinnen einem anderen Oberthema: Peppermint, I Love My Bike, If You Like The Weather Wait 5 Minutes... ich hatte das kiin # 9 mit dem kryptischen Titel WHTPP in den Händen! Goldene Glitzerschrift auf Sternenhintergrund... sieht schon schick aus und verweist gaaaanz entfernt auf das Thema der Ausgabe. Der Nachthimmel steht für die Nacht und in der Nacht kann man schöne Dinge tun... Pyjamaparties veranstalten zum Beispiel. What Happened To Pyjamaparties? ist also die Frage und die kiin-Zinesters antworten in feinster Popkultur-Manier, zum Beispiel im Stile einer meiner Lieblingsserien The Wire, zitieren aber auch die Cosby Show, Spongebob, Bananas in Pyjamas (Instant-Ohrwurm!) und Some Like It Hot. Ist also für jeden Geschmack was dabei! 

Kirsten Carina und Ines Christine zeichnen mit Blei- (und Bunt-?)stiften (mit Ausnahme der Spongebob-Story). So genau kann man das nicht sagen, denn das Zine ist, abgesehen vom Cover, schwarz-weiß gedruckt. Die Bilder wirken unsauber und deswegen leben sie. Radierspuren hier, Durchgestrichenes da. Das Comic-Zeichnen wird hier als Prozess verstanden. Und wer braucht schon Perfektion, wenn sie auf Kosten von Stil und Bewegung gehen könnte? 

In den Geschichten geht es immer um das gemeinsame Erlebnis der Pyjamaparty - mal eben im Wire-Stil mit einem Hauch Gefahr, und mal bei Familie Huxtable daheim. Die kiin-Macherinnen eignen sich zum Teil bekannte Szenen an und es dauert keine drei Sekunden der Betrachtung, da hört man die Stimmen von Rudi und Cliff förmlich aus dem Comic heraussprechen.

Als kleines Extra gibt es in dieser Ausgabe des kiin noch ein Rezept für Bananas in Pyjamas und Outfit-Tipps für die nächste Pyjamaparty. 

Neben dem kiin hat mir Rotopol auch noch die zwei bisherigen Ausgaben des kiinbetween zugeschickt, die jeweils zwischen den Veröffentlichungen der regulären kiin-Zines erschienen sind. Es geht um Superheld_innen mit ausgefallenen Namen und ausgefallenen Skills (jape jester zum Beispiel kann Leute zu Tode lachen!). Die Story ist nicht immer ganz leicht nachzuverfolgen, macht aber trotzdem durchaus Spaß. Und weil es eine Fortsetzungsgeschichte ist, stehen die Chancen nicht schlecht, dass ich mir kiinbetween #3 dann auch noch besorge!

Die kiin-Zines kosten übrigens 5,50 Euro, die kiinbetween-Zines einen Euro weniger. Beides kann im Rotopol-Shop bestellt werden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen