Montag, 25. Juli 2011

Veganismus und Metal? Geht eben doch!

"Black Metal und veganes Essen - diametraler können sich zwei Dinge wohl nicht zueinander verhalten", schrieb neulich ein Freund einem Freund in einem der üblichen Social Networks. Schon allein der Vegan Black Metal Chef beweist das Gegenteil:




Mit Please Don't Feed The Bears tritt Abjorn Intonsus einen weiteren Gegenbeweis an. Er hat hier all seine Lieblingsrezepte versammelt und mit Illustrationen und Musiktippps versehen, die vielleicht auch dem Vegan Black Metal Chef gefallen würden. 

Die wenigsten der Rezepte hat er selbst erfunden. Die Sammlung besteht aus Rezepten von seinen Freunden, aus dem Netz und anderen Kochbüchern. Dafür dürfte er sich aber die Namen der Gerichte selbst ausgedacht haben: Arrabiata Antichristos, Fucking Fool Beans, Götterdämmerung Doppel-Chocolate Cookies... auch die Illustrationen im Buch sind möglicherweise von ihm. 

Das Sammeln der Musiktipps zu den Rezepten hat sicher mindestens genau so lange gedauert, wie das Sammeln der Rezepte an sich. "I revel in rarity and obscurity. I have a near-desperate need to seek out the hidden and partitially-revealed. I spend a large portion of my time seeking out rare and forgotten records", heißt es im Vorwort. Die vielleicht bekannten Sachen: Swans, Deathspell Omega, Witchfinder, Celtic Frost, Slayer, Kreator... Die mir gänzlich unbekannten Bands überwiegen aber (Dr. Shrinker, Altar of Perversion, Törr und und und). Abjorn empfiehlt hier Uraltmaterial und Demos, aber auch neueren Kram. Wer auf Metal steht, entdeckt hier sicher noch Neues (Wer nicht auf Metal steht, erst recht).

Die Rezepte sind aufgeteilt in Suppen und Vorspeisen, Hauptgerichte, Beilagen, Nachspeisen und Drinks. Sie sind allesamt recht kurz und einfach ("Mash it all together. Eat.") und wer hier Sterne-Menüs erwartet, ist wohl an der falschen Adresse. Aber dass es darum nicht geht, macht Abjorn ja schon am Anfang klar. Das Koch-Zine ist für alle "who are as unskilled in the kitchen as myself". Auch für die besseren Köche finden sich hier aber gute Ideen.

Abjorn kommt aus der DIY-Szene. Er sieht sein Kochbuch mehr als Zine und hofft auf weite Verbreitung und auf kreativen Umgang mit seinem Projekt. "Everything in this cookbook is anti-copyrighted.[...] Do with it as thou wilt".  

Es ist trotzdem auf den üblichen Wegen erhältlich und nicht besonders teuer. Erschienen ist es bei Microcosm Publishing und Abjorn unterstützt mit den Erlösen die ALF und Sea Shepherd.

Als kleine Zugabe zu den Rezepten und Musiktipps und Bären-Illustrationen hat Abjorn noch eine kleine Zitatesammlung und sowas wie Mini-Tagebucheinträge zwischengestreut. Außerdem findet sich am Ende des Buchs ein Carcass-Interview-Medley und eine Anleitung zum Basteln einer Tätowiermaschine. Musiktipp hierzu: Anateus - Cut Your Flesh and Worhip Satan LP. Haha, genau....

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