Samstag, 7. Dezember 2013

#SayMyName 7: Lady Gaga - Bloody Mary

Lady Gaga: Born This Way
Zugegeben, Bloody Mary ist einer der lahmeren Songs auf Lady Gagas LP Born This Way. Aber Judas und Scheiße und all die Hits tragen Männernamen oder Schimpfwörter im Titel und keinen Frauennamen. Auf Art Pop sind dann wieder ein paar vertreten... Venus, Donatella, Mary Jane Holland... aber die Vinyl-Version des Albums ist erst für Ende Dezember angekündigt und solange sie sich nicht in meiner Sammlung befindet, gehört sie nicht in die #SayMyName-Songvorstellungen.

Freitag, 6. Dezember 2013

#SayMyName 6: Trio - Anna Lassmichrein Lassmichraus

Trio: Bye Bye und Anna Lassmichrein Lassmichraus-Single
Diesen Song konnte ich schon auswendig, bevor ich überhaupt ganze Sätze sprechen konnte. Gut, das ist jetzt auch nicht so schwer, der Text ist nicht besonders kompliziert. Und wenn die Familie ihn vorsingt, ist er auch schnell drin im Hirn (und vielleicht ein bisschen im Herzen). "Anna - oh Anna!" Berta, Karla, Dieter und Peter seien an dieser Stelle nicht verschwiegen, aber der Song heißt nun Mal Anna. Wie ich.

1982 veröffentlichen Trio den Hit als Single. Der Song besteht nur aus Schlagzeug, Gitarre und Gesang. Hat gereicht für Platz drei der deutschen Charts. Insgesamt war "Anna Lassmichrein Lassmichraus" 22 Wochen in den deutschen Charts. 

Donnerstag, 5. Dezember 2013

#SayMyName 5: Lifetime - Francie Nolan

Lifetime: Jersey's Best Dancers
New Jersey, das lässt mich an die Sopranos (die Serie spielt da) denken und an Bruce Springsteen (der wurde da geboren) und an Lifetime (die kommen da her). Lifetime haben 1997 die LP Jersey's Best Dancers herausgebracht (die dritte). Nicht mal 24 Minuten dauert das ganze Ding und zwei Songs haben Frauennamen im Titel: Hey Caterine und Francie Nolan. 

Letztere ist eine Romanfigur, die Betty Smith 1943 in ihrem Roman A Tree Grows in Brooklyn ins Leben gerufen hat. Der Roman ist in fünf Teile aufgeteilt und spielt in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Francie Nolan flüchtet aus der harten Armutsrealität, in der sie lebt, indem sie liest und sich in imaginäre Welten flüchtet. Nach einigen harten Jahren, sie verdingt sich unter anderem als Fabrikarbeiterin, bekommt sie sogar die Möglichkeit, zu studieren.

Mittwoch, 4. Dezember 2013

#SayMyName 4: Pixies - Velouria

Bossanova LP von The Pixies
(Preisaufkleber auf LP-Hüllen sind scheiße!)
Die Pixies haben allein auf der LP Bossanova (1990) diverse Songs mit Frauennamen im Titel: Cecilia Ann, Allison, Ana, (Havalina?) und eben Velouria. Und weil Velouria das größte Ohrwurmpotential hat, hab ich mich für diesen Song entschieden (vielleicht schiebe ich einen der anderen zu einem späteren Zeitpunkt nach).

Ja, so ganz klassisch ist der Name wohl nicht und er erinnert vielleicht ein bisschen an Velours, vielleicht ist es auch nur ein Kosename? Jedenfalls wird eine Frau besungen: "My Velouria / Even I'll adore you". Und die Liebe soll für die Ewigkeit dauern. Händchenhalten, Spaziergänge am kalifornischen Strand... das volle Programm!

Dienstag, 3. Dezember 2013

#SayMyName 3: Julie Ruin - Tania

Julie Ruin LP
Julie Ruin ist ja das Musikprojekt, das Kathleen Hanna quasi zwischen Bikini Kill und Le Tigre allein in ihrem Schlafzimmer zum Leben erweckt. Die Julie Ruin-LP erscheint 1997. Auf der LP befindet sich auch ein Song mit einem Frauennamen als Titel: Tania ist der vierte Song von insgesamt 15. 

Die Lyrics zum Song sind recht kryptisch. Tania ist die unsichtbare Freundin der Sprecherin, die ihr irgendwie dabei hilft, mit einer schlechten Erfahrung mit einem Typen klarzukommen: "I don't know why / He didn't do it right [...] She holds my hand she is my / Invisible friend / She holds my hand she is my / Only Fucking Friend / Tania / Tania".

Montag, 2. Dezember 2013

#SayMyName 2: The Clash - Janie Jones

The Clash von The Clash
1977 bringen The Clash ihr gleichnamiges Debütalbum raus. 4000 Pfund hat die Produktion gekostet und hey, das war eine gute Investition. Schon auf dem ersten Album der englischen Punkband finden sich Hits, Hits, Hits: "White Riot", "London's Burning", "I'm So Bored In The USA". Und einer der Songs trägt einen Frauennamen: Janie Jones. 

Hinter diesem Namen verbirgt sich aber nicht irgendeine virtuelle Frau. Janie Jones ist der Künstlerinnenname einer englischen Sängerin, die in den 1960er und 1970er Jahren für den einen oder anderen Skandal sorgte. Janie Jones erschien etwa 1964 "oben ohne" zur Filmpremiere von London in the Raw, einer Doku über die Stripclubs der Stadt. Außerdem hat sie eine Gefängnisstrafe abgesessen, der Vorwurf: "controlling prostitutes".

Sonntag, 1. Dezember 2013

#SayMyName 1: Belle & Sebastian - Mary Jo

Tigermilk von Belle and Sebastian
#SayMyName heißt der diesjährige DifferentNeeds-Adventskalender. Es geht um Songs mit Frauennamen im Titel, die ich in meiner Plattensammlung aufgetan habe. Nicht mehr, nicht weniger. Belle and Sebastian machen den Anfang.

Auf der ersten Belle and Sebastian LP Tigermilk (1996) besingt Stuart Murdoch Mary Jo. Mary Jo ist eine Frau, die noch darauf wartet, dass ihr Leben richtig losgeht, obwohl sie schon viel hinter sich hat. Mary Jo trinkt Tee und sie trinkt Gin, sie wünscht sich Zigaretten und "no one can guess / What you've been through". Für mehr als Fernsehen reicht ihre Energie nicht, "Well who could blame her if she sleeps?" In ihren Träumen ist die Welt in Ordnung.

Samstag, 30. November 2013

#SayMyName-Adventskalender

In diesem Jahr wird es wieder einen Adventskalender auf DifferentNeeds geben. Nach der popkulturellen Herstory 2012 darf dieses Jahr mal wieder was Neues passieren. Was Neues, das trotzdem popkulturell ist. In diesem Jahr soll es nicht (nur) um coole Pop-Ikonen gehen, sondern vor allem um Popsongs. Ab dem ersten Dezember werde ich hier jeden Tag einen Song vorstellen. Und zwar einen Song, dessen Titel ein Frauenname ist. Ich nenne die Reihe #SayMyName. (Ja, den Destiny's Child-Ohrwurm habe ich jetzt auch.)

Jeden Tag werde ich also einen Song vorstellen, den ich irgendwo in meiner Plattensammlung gefunden habe, ein paar Zeilen dazu schreiben und ihn verlinken. Mal gucken, was für Liebes- und Hasstiraden an Mütter, Popstars und Geliebte ich finde. Freut euch in jedem Fall schon Mal auf Audrey, Prima Nina in Ekstasy und Mary Jo.

Freitag, 29. November 2013

Angesehen: Feministische Kalender für 2014

Der Starke Frauen-Kalender ist wohl das perfekte Tanten-Geschenk. In ihm findet sich eine Prise Kunst gepaart mit einer Prise Feminismus und einer Portion Nützlichkeit. Auf zwölf Kalenderblättern und einem Deckblatt präsentiert der Herausgeber Utz Benkel dreizehn Frauen, die eben alle irgendwie im Paradigma "stark" zu bündeln sind.

Davon ab machen sie ganz Unterschiedliches und ganz Unterschiedliches macht sie aus. Und wer sie nicht gleich erkennt, Pina Bausch zum Beispiel, oder Annette von Droste-Hülshoff, der_dem ist mit Kurzinfos unter den Bildern geholfen. Für jeden Tag im Jahr wurden Geburts- und Todestage von berühmten Frauen eingetragen (Happy Birthday, Petra Kelly), eigene Sachen kann man dafür aber nicht mehr reinschreiben.

Sonntag, 24. November 2013

Gesehen: The Punk Singer - A Film about Kathleen Hanna

Musikdokus gibt es viele. Wir kennen Tourdokus, wie Lady Gagas Monster Ball Tour at Madison Square Garden,  Fandokus, wie Springsteen and I, posthum produzierte Projekte, wie The Future Is Unwritten zu Joe Strummer, Filme, die sich mit für die Musik wichtigen Orten auseinandersetzen, wie Dave Grohls Sound City und - Hand aufs Herz - ich verschlinge diese Filme und Filmchen. Erst Recht, wenn Künstler_innen portraitiert werden, die ich super finde! Klar habe ich mich da tierisch gefreut, als die Filmemacherin Sini Anderson 2011 bei Kickstarter für die Finanzierung von The Punk Singer warb, eine Dokumentation über und mit Kathleen Hanna, Riot Grrrl-Ikone, feministische Aktivistin, Künstlerin, Mutmacherin. Seitdem freue ich mich auf den Film und fiebere auf Screenings in unseren Breiten hin. Et voilà - gestern war es soweit. Im Rahmen des Kölner SoundTrack-Festivals wurde The Punk Singer - A Film About Kathleen Hanna ausgestrahlt.

Montag, 18. November 2013

Dies und das und differentneeds

Amelie Persson (words & illustration) hat mir einen neuen Bloghintergrund illustriert. Superschön, wie ich finde! Tausend Dank! <3 

Das ganze ist inspiriert vom New Order Cover der True Faith Remix Single... gefiel mir schon immer gut und ist jetzt nochmal von Amelie geremixt und "differentneedisiert" :)

Mehr von und zu Amelie bei differentneeds gibt es hier: Spam, MY DIY-Interview, Leckere Geheimrezepte




Donnerstag, 7. November 2013

Yummy: Fantastische Geheimrezepte von Amelie Persson

Amelie Persson ist cool. So viel steht mal fest und Leser_innen von differentneeds wissen das spätestens seit dem MY DIY-Interview, das ich vor einiger Zeit mit ihr gemacht habe. Sie lebt in Frankfurt und arbeitet als Illustratorin und nebenbei ist sie auch noch eine kreative Köchin.

Und guess what? Amelie verrät in einem kleinen Heftchen ihre liebsten Rezepte. Im Jaja-Verlag ist vor kurzem das Bändchen Fantastische Geheimrezepte von ihr erschienen und yummy - beim Lesen läuft mir das Wasser im Mund zusammen! Nicht nur, weil die Rezepte für scharfe Kichererbsen oder Apfel-Beeren-Crumble unheimlich gut klingen, sie sind auch wunderbar illustriert.

Dienstag, 15. Oktober 2013

Blattkritik: Die Preziöse #2

Es ist noch gar nicht so lange her, dass die erste Ausgabe des Magazinprojekts Die Preziöse erschienen ist. Im Mai erschien die Nummer, die ich auch hier im Blog besprochen habe. Kurzer Recap: Auf 112 Seiten fand sich eine bunte Mischung aus Themen und Schreibstilen für Leser_innen mit verschiedenem Vorwissen, allesamt dem Untertitel "queeres Gesellschaftsmagazin" unterzuordnen. Der Eindruck schwankte zwischen DIY-Zine und professionellem (nicht glänzendem) Hochglanzmagazin aus dem Bahnhofsbuchhandel.

Und das fand ich grad gut, Die Preziöse war im Bahnhofsbuchhandel verfügbar. Ja, richtig - war. Inzwischen ist die zweite Ausgabe erschienen und sie fand den Weg zu mir dieses Mal per Post. In den Bahnhöfen der Welt ist Die Preziöse leider nicht mehr verfügbar. Was viele nicht wissen: Der Bahnhofsbuchhandel fordert feste Zusagen für Veröffentlichungstermine und auch ganz gut Geld, damit die Zeitschrift zum Verkauf angeboten werden kann. Das sind Voraussetzungen, die vor allem für kleine Magazine nicht leicht erfüllbar sind. Und so gibt es manche Magazine von vornherein nur im gut sortierten Fachhandel oder online... und Die Preziöse muss jetzt leider den Schritt zurück gehen und sich ebenfalls auf andere Vertriebswege konzentrieren. (Am einfachsten ist das Magazin sicher über die eigene Homepage zu beziehen, dort können auch Abos abgeschlossen werden.)