Freitag, 8. April 2011

Emma und Missy und Missy und Emma

Die aktuelle Ausgabe der Emma hat schon letzte Woche nach ihrem Erscheinen für Diskussionen gesorgt, einiges davon habe ich hier verlinkt. Inzwischen habe ich mal die zehn Euro investiert und mir die Ausgabe mit den drei Emma-Redakeurinnen, einem Teil der Missy-Chefredaktion und der Bloggerin Katrin Rönicke auf dem Cover gekauft und was soll ich sagen? Einen Teil der Kritik kann ich gut nachvollziehen.

Themen die spannend und wichtig sind wurden zum Teil nur angeschnitten (Pornographie, Prostitution) oder ganz ausgespart (Islam). Die Gäste in der Emma-Redaktion hätten sich und ihre Positionen nicht gut genug klar gemacht, nicht kritisch genug nachgefragt, so Julia Seeliger in der taz und auf ihrem Blog. Ich finde aber gar nicht, dass das das eigentliche Problem bei der Veröffentlichung ist. Zumal, wenn es darum gehen soll, Gemeinsamkeiten heraus zu stellen und sich gemeinsam zu positionieren.

Das eigentliche Problem ist, dass im Gespräch zwar der Tenor herrscht, dass da gleichberechtigte Menschen um den runden Tisch sitzen und dass Gemeinsamkeiten betont werden, dass die Emma-Redaktion aber dennoch eine superiore Position einnimmt. Inwiefern sie das tut? Zum Beispiel indem sie auf dem Titel "Emma meets Mädchen" schreibt, wohlwissend, dass diese Bezeichnung nicht einmal gewünscht ist. Ich finde, dass diese Unterscheidung der "Mütter" von der Emma und der "Mädchen" von Missy Magazine und Frau Lila Mist ist, wenn es doch gerade darum gehen soll, klar zu machen, dass es nicht DEN jungen Feminismus und DEN alten Feminismus gibt, sondern einen Feminismus mit unterschiedlichen Facetten, unabhängig vom Alter. 

Edit: Das gesamte Gespräch ist jetzt hier online!

1 Kommentar:

  1. es passt einfach auch richtig schön in den weißen priviligierten feminismus, sich mit sekt abzufeiern. und mehr machen sie bei dem interview nicht. da sind andere queer feministische strömungen schon viel weiter. einfach sinnlos und traurig was da gemacht wird

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