"rpm" von Martina Lenzin |
Im Februar ist mir Martina Lenzin schon in einem Tracks-Beitrag zu Musik im Comic aufgefallen (ich bette das Video unten ein). Dann ist sie, ehrlich gesagt, wieder für eine Weile aus meinem Kopf verschwunden, bis mich ein taz-Review Anfang April wiederum an sie denken lies. Jüngst hat sie ihr Comic "rpm" bei Reprodukt veröffentlicht.
Drei Jahre hat sie an dem Projekt gesessen, wie sie bei einem Gespräch mit dem Deutschlandradio verraten hat. Und jetzt reichts dann wohl auch erstmal. Aber auf diesem Comic darf sich Martina auch eine Weile ausruhen.
Fangen wir mal außen an: Der Umschlag ist aus Pappe und fühlt sich nicht nur schön an, sondern ist auch schön gestaltet. Rechts siehst Du die Vorderseite, auf der Rückseite befinden sich sehr bunte Zeichnungen, die im Comic dann gar nicht auftauchen. So bunt wird es auch nicht mehr. Dafür wird das Typische an Martina Lenzins Figuren schon deutlich: Sie haben keine Nase und keinen klassischen Mund - sie haben Schnäbel. Aber wer sich jetzt in Entenhausen sieht, ist auf der falschen Fährte.
Stattdessen befindet sich die Geschichte im England der Thatcherregierung. Die Welt des Protagonisten Tin ist geprägt von Rassismen, Arbeitsplatzangst und grauem Einheitsbrei. Da hat er aber keinen Bock drauf. Er will was machen. Selbermachen.
"rpm" handelt vom Post-Punk, von besetzten Häusern, von DIY. Von eigenen Zines und Labels. Mit farblich abgesetzten Interviewfrequenzen lässt die Zeichnerin aber auch kritische Stimmen über Post-Punk und DIY gelten. Rückblickend beschreiben hier die Protagonist_innen der damaligen Szene, das eben doch nicht alles toll war. Die Regierung nutze die Hausbesetzungen am Ende zum Teil doch für eigene Zwecke, die unabhängigen Labels bieten dann doch nur den Stoff, den die Majors dann verbraten...
"rpm" bietet Geschichte in einer schönen Form. Wer weiterlesen mag, bekommt die richtigen Stichworte (Thatcherismus, Ringmodulator, Kooperative) und wer selbst dabei war, sieht womöglich seine_ihre Geschichte oder sie der Freund_innen illustriert. "rpm" kostet 15 Euro und ist über den normalen Buchhandel gut erhältlich.
Martina Lenzin hat übrigens in Hamburg Illustration studiert und bringt neben eigenen Sachen auch Gemeinschaftsprojekte raus. Zum Beispiel "Two Fast Colour" - eine Comic-Anthologie. Außerdem spielt sich Bass bei den Honeyheads und singt da auch. Ihren Blog findest Du hier.
Und demnächst wird es auch von ihr etwas in der neuen differentneeds-Rubrik MY DIY geben. Watch out!
Hier noch der versprochene Tracks-Beitrag!
Drei Jahre hat sie an dem Projekt gesessen, wie sie bei einem Gespräch mit dem Deutschlandradio verraten hat. Und jetzt reichts dann wohl auch erstmal. Aber auf diesem Comic darf sich Martina auch eine Weile ausruhen.
Fangen wir mal außen an: Der Umschlag ist aus Pappe und fühlt sich nicht nur schön an, sondern ist auch schön gestaltet. Rechts siehst Du die Vorderseite, auf der Rückseite befinden sich sehr bunte Zeichnungen, die im Comic dann gar nicht auftauchen. So bunt wird es auch nicht mehr. Dafür wird das Typische an Martina Lenzins Figuren schon deutlich: Sie haben keine Nase und keinen klassischen Mund - sie haben Schnäbel. Aber wer sich jetzt in Entenhausen sieht, ist auf der falschen Fährte.
Aus Martina Lenzins Comic "rpm" |
"rpm" handelt vom Post-Punk, von besetzten Häusern, von DIY. Von eigenen Zines und Labels. Mit farblich abgesetzten Interviewfrequenzen lässt die Zeichnerin aber auch kritische Stimmen über Post-Punk und DIY gelten. Rückblickend beschreiben hier die Protagonist_innen der damaligen Szene, das eben doch nicht alles toll war. Die Regierung nutze die Hausbesetzungen am Ende zum Teil doch für eigene Zwecke, die unabhängigen Labels bieten dann doch nur den Stoff, den die Majors dann verbraten...
"rpm" bietet Geschichte in einer schönen Form. Wer weiterlesen mag, bekommt die richtigen Stichworte (Thatcherismus, Ringmodulator, Kooperative) und wer selbst dabei war, sieht womöglich seine_ihre Geschichte oder sie der Freund_innen illustriert. "rpm" kostet 15 Euro und ist über den normalen Buchhandel gut erhältlich.
Martina Lenzin hat übrigens in Hamburg Illustration studiert und bringt neben eigenen Sachen auch Gemeinschaftsprojekte raus. Zum Beispiel "Two Fast Colour" - eine Comic-Anthologie. Außerdem spielt sich Bass bei den Honeyheads und singt da auch. Ihren Blog findest Du hier.
Und demnächst wird es auch von ihr etwas in der neuen differentneeds-Rubrik MY DIY geben. Watch out!
Hier noch der versprochene Tracks-Beitrag!
... und wenn Du mehr Comic-Reviews und -Tipps lesen willst, schau doch mal bei meiner Freundin Kat!
ahhh, den wollte ich auch lesen. toll und ich hab kein geld mehr.
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