In der Rubrik MY DIY stelle ich euch jetzt regelmäßig Menschen vor, die ich spannend finde, weil sie Dinge selbst machen, selbst gemacht haben, zu machen planen oder oder. Dinge definiere ich dabei nicht unbedingt als "Anfassbares", auch Organisationskram, Blogs, Musik etc. sind hier Thema. Dabei sollen die Protagonist_innen selbst zu Wort kommen.
Heute ist Lena dran! Lena Schröder macht für ihr Klamottenlabel Trinkhallen Schickeria Schmuck, Kleidung, Taschen und und und selbst, recycled unter dem Namen Can You Keep A Secret Mode von gestern und vor-vor-gestern und organisiert seit geraumer Zeit den Kölner Supermarkt. Aber lest am besten selbst:
Photo: Sandra Stein |
"Hm, also wo das mit dem selbst machen wollen herkam, weiß ich eigentlich überhaupt nicht, ich weiß nur, dass es plötzlich da war.
Ich mochte es schon immer mir mit handwerklichen Sachen die Zeit zu vertreiben, hab mir in der Schulzeit Klamotten abgeändert und irgendwann eigene Ideen komplett umgesetzt. Auf dem Fluff-Festival in Tschechien, hab ich zum erstem Mal neben Plattenständen gesehen, dass jemand handgemachten Schnickschnack auf einer Decke zum kaufen angeboten hat und hatte plötzlich auch Lust Sachen für andere Leute zu machen. Letztendlich saß ich mit den Sachen dann doch nie auf einem Festival auf einer Decke...irgendwie hat es sich ergeben, dass ich in Frankfurt einen Laden fand, der Lust hatte Trinkhallen Schickeria auf Kommission auszuprobieren.Das lief gut und so hat alles angefangen.
Mittlerweile gibt es das Label schon 8 Jahre! Ich bin immer wieder überrascht, wenn ich das so schreibe.Ich habe einfach weitergemacht; nicht weil ich damit Geld verdienen wollte, sondern weil es mir ein gutes Gefühl gab, so ein eigenes Projekt zu haben und natürlich super viel Spaß macht!
Durch diese Bastelwut kam es zur Textiltechnikschule, zum Praktikum bei einem Modefotografen/Modemagazin, einer Modedesignerin, zum Modedesignstudium und letztendlich zu meiner Selbständigkeit. Ja, jetzt ist das mein Job!
Es ist super, dass ich für Trinkhallen Schickeria einfach alles machen kann, was mir so einfällt/ worauf ich Lust habe...und keiner ist da, der sagt: das ist doof, das rentiert sich nicht, das braucht ein anderes Konzept oder muss besser ausgearbeitet werden. Ich kann selbst entscheiden wie professionell ich sein will. Haha. Es muss nicht immer alles Hochglanz und perfekt sein und eigentlich finde ich diese ganze Fashion Sache zum Kotzen. Ich interessiere mich eigentlich gar nicht besonders für Trends und habe vor allem kein Verständniss für Massenkonsum von billig und ekehaft produziertem Modeschrott. Ich mache viele Upcycling Projekte und lege großen Wert darauf, dass alles fair hergestellt wird (einen Großteil nähe ich selbst).
Es ist auf jeden Fall nicht leicht, aber ich kann mir überhaupt nicht vorstellen anders zu arbeiten! Ich habe zu viele Ideen die ich umsetzten will, die machen mich dann ganz kribbelig...ich muss immer was machen, will aber auch oft zu viel und übernehme mich schnell.
So, oder so ähnlich sieht es aus, wenn Lena ihre Sachen verkauft |
Mittlerweile habe ich auch noch den Kölner Designmarkt „Der Super Markt“ zusammen mit meiner Atelierpartnerin Anja Base ins Leben gerufen und mache dazu noch www.canyoukeepasecret.de. Die Seite ist nicht nur Vintage-Shop, sondern soll auch jungen Fotografen eine Plattform bieten, die meinen Fundus für Fashionfotos nutzen.
Und das ist doch das, worum es geht: Wenn du weißt was du willst, dich irgendwas stört, du dir irgendwas wünschst, oder dir was fehlt, dann machs doch einfach!
Ich bin damit super glücklich."
schöne rubrik, mehr davon!
AntwortenLöschenwunderbare sache! macht köln um einiges lebenswerter.
AntwortenLöschenund die rubrik ist wirklich ziemlich gut, anna!