Sonja Eismann, Chris Köver und Steffi Lohaus (v.l.n.r.) |
Zum Einstieg: Beschreib doch mal kurz das Missy Magazine für jemanden, der_die es noch nie in der Hand hatte!
Das Missy Magazine ist ein Magazin für eine Generation von jungen Frauen, die gleichzeitig auch unsere Generation ist, für die Emanzipation selbstverständlich ist, weil sie damit schon aufgewachsen sind. Entsprechend versuchen wir diese Haltung, die junge Frauen heute haben, mit einem Magazin in dem es um Popkultur, Mode, Sex und Politik geht zu vermitteln. Wichtig sind uns dabei neben der Information und der Unterhaltung zwei Punkte. Das eine ist, dass wir die Leserinnen dazu anregen möchten, selbst aktiv zu werden, also selbst eine Band zu gründen, ein Fanzine zu machen, kreativ zu werden. Und das andere ist, dass es uns mit Missy wichtig ist, dass die Leserin am Ende das Heft mit einem guten Gefühl zuschlagen kann, mit einem Gefühl, dass sie völlig in Ordnung ist, wie sie ist, dass sie eben nicht an sich oder an ihrem Körper rumoptimieren muss. Eher umgekehrt: Unsere Leserin soll sich gut fühlen, wie sie ist, kreativ werden und wissen, dass sie, so wie sie ist, Dinge erreichen kann.
Wie sahen eure Vorerfahrungen im Bereich der Magazinproduktion aus?
Ich habe damals beim de:bug Magazin angefangen und habe danach bei verschiedenen anderen Medien Praktika gemacht und bei Zeit Online volontiert. Ich habe also eine ganz klassische journalistische Ausbildung. Und nach diesem Volontariat habe ich gemeinsam mit Steffi und Sonja das Missy Magazine gegründet. Sonja kommt stärker aus diesem popkulturellen Bereich und hat da Vorerfahrungen. Sie saß fünf oder sechs Jahre bei der Intro in der Redaktion und hat davor schon mal ein feministisches Magazin in Wien mitgegründet, die Nylon. Außerdem hat sie über die Themen Third Wave Feminism, Riot Grrrls, Do It Yourself schon akademisch gearbeitet und mittlerweile auch lehrt an verschiedenen Universitäten. Steffi kommt aus dem linksalternativen Medienbereich, hat alternatives Radio gemacht, hat früher bei Viva gearbeitet und ist durch Missy erst zum Print gekommen.