Sonntag, 27. Juli 2014

Blattkritik: Die Preziöse # 3 - fiber # 24 - Queerulant_in # 7

Drei wunderbare queer-feministische Magazine enterten in den letzten Wochen meinen Briefkasten: Die Berliner Preziöse, die Wiener fiber und die Gießener Queerulant_in. Ich will die Gelegenheit nutzen und sie in einem Sammelbeitrag besprechen. Zwei der Magazine könnt ihr haben, aber dazu später mehr.

Über Die Preziöse, das queere Gesellschaftsmagazin, habe ich hier ja schon zwei Mal geschrieben: Als das Magazin launchte, freute ich mich über Zuwachs für die feministische Zeitschriftenlandschaft, lobte, dass das Heft im Bahnhofsbuchhandel verfügbar ist und betonte die Heterogenität der Beiträge und der Ästhetik. In der zweiten Ausgabe schienen die Preziösen ein bisschen mehr bei sich zu sein, die Themenvielfalt war gelungen, auch wenn der Umfang geschrumpft war und die Zeitschrift nicht mehr am Bahnhofsbuchhandel verfügbar war, fiel mein Fazit positiv aus. 

Sonntag, 6. Juli 2014

Kannste haben: Das Riot-Grrrl-ABC als Zine

Es ist schon eine Weile her, dass ich das Riot-Grrrl-ABC gebloggt habe. Etwas mehr als drei Jahre, um genau zu sein. Und immer schon wollte ich das ABC auch gern als Zine rausbringen. Dieses Jahr habe ich das dann endlich gemacht. Meine lieben Freundinnen Franzi, Julia, Ina, Hannah und Amelie haben mir bei der Gestaltung einiger Seiten geholfen. Danke nochmal! 

Ich hatte das Zine schon beim konktakt Kulturfestival in Bamberg dabei und gestern beim queerfeministischen Sommerfest in Münster. Und jetzt hab ich einige Ausgaben hier zuhause rumfliegen und dachte, vielleicht möchte ja der eine oder die andere Blogleser_in eins haben?

Sonntag, 29. Juni 2014

Queerfeministisches Sommerfest in Münster am 5. Juli

Am kommenden Samstag findet in Münster ein queerfeministisches Sommerfest statt. Ich wurde eingeladen, um nochmal meinen Riot-Grrrl-Vortrag zu halten (und einen Kuchen backe ich auch, haha) und das differentneeds-Riot-Grrrl-ABC werde ich auch nochmal im Gepäck haben. Juchu! 

Ich freue mich schon und hoffe, dass viele interessierte Leute am 5. Juli ab 11 Uhr in die Baracke kommen (All Genders welcome!). Vorab hab ich den Organisator_innen ein paar Fragen gestellt:

dn: Neben einem Ladyfest 2011, einem Slutwalk 2012, dem jährlichen Protest gegen den 1000-Kreuze-Marsch regt sich mal wieder feministisches Engagement in Münster. Warum gerade jetzt?

qfms: Irgendwie war die Zeit einfach mal wieder reif! Das Ladyfest liegt schon ein bisschen zurück und viele Leute, die daran beteiligt gewesen sind, haben mittlerweile die Stadt verlassen. Die alljährliche FemDemo zum 1000 Kreuze Marsch, zu der ja auch überregional mobilisiert wird, ist schon zu ner richtigen Institution des feministischen Widerstands geworden - für eine Stadt wie Münster, die erzkonservativ geprägt ist, eine wichtige Sache.

Trotzdem kam neben diesem jährlichen Event der Wunsch auf, auch regelmäßiger etwas zu machen. Grade im Veranstaltungsbereich fällt ja immer wieder auf, dass Frauen* extrem unterrepräsentiert sind. Ob männlich* geprägte Konzertgruppen oder die Tatsache, dass Männer* sowohl hinter als auch auf der Bühne stehen.(.du kennst ja die Problematiken.) 

Das Sommerfest begreifen wir als Warm-up für weitere Veranstaltungen, die feministische und queere Themen behandeln.

Ach so, noch zu dem Zeitpunkt: Was könnte es für ein besseres Alternativ-Programm zum WM-Gegröle geben :)?

dn: Ihr versucht das Sommerfest relativ barrierearm zu gestalten und auch Leute anzusprechen, die sonst weniger Kontakt zur queer-feministischen 'Szene' haben. Warum seht ihr da Bedarf und was ist euer Ansatz?

Mittwoch, 21. Mai 2014

Dies und das und differentneeds

Es passiert so viel und das ist schön. Dabei leidet das Bloggen ein wenig. Naja. Jetzt gibt es aber mal wieder ein kleines Update:

Für das Missy Magazine habe ich Kerstin Grethers neuen Roman An einem Tag für rote Schuhe besprochen, der gerade frisch bei Ventil erschienen ist. Meiner Besprechung möchte ich noch hinzufügen, dass es sich um ein tolles Hardcover handelt, das durch eine gewisse Trashigkeit besticht. Farbverlauf und Schrifttyp passen sich gut an 60er Jahre Auflagen von Vicki-Baum-Romanen an, finde ich.

Sonntag, 11. Mai 2014

Gelesen: Grrrls in Subculture #1 & #2

Das Trust Zine spülte mir vor kurzem das Grrrls-in-Subcultures-Zine in die Twitter-Timeline (Danke dafür!). Zinester Uzi schafft in Blog und Zine Raum für Grrrls und Ladies in der Punk- und Hardcoreszene. Eigene Erfahrungen, Interviews, Reviews, Anspieltipps... Grrrls in Subcultures ermöglicht einen Überblick aus weiblicher Perspektive, macht auf coole Projekte mit weiblicher Beteiligung aufmerksam und denkt dabei die mögliche Stigmatisierung der Frau als das Andere durch den gewählten Fokus immer mit. (Darüber habe ich ja hier auch schon mal nachgedacht.)

Donnerstag, 24. April 2014

Bücher, die ich 2014 lesen möchte

Du liebe Güte, ist der letzte Blogpost lange her. Und eigentlich wollte ich ja auch schon längst mal wieder schreiben, aber, aber... Da kommt mir das Blockstöckchen, das @Hirn_Sieb mir entgegengeworfen hat, eigentlich grad recht, um das Eis mal wieder zu brechen und wieder einzusteigen. 

Okay. Worum geht es? Es geht um fünf Bücher, die ich in diesem Jahr lesen möchte. Zwar habe ich sowohl den Jahreswechsel, der klassischerweise für Vorsätze herhalten muss, als auch den Welttag des Buchs knapp verpasst, aber darauf kann ich jetzt keine Rücksicht mehr nehmen. 

Sonntag, 22. Dezember 2013

#SayMyName 22: Goldust - Tamara

Goldust - Thirst
Eigentlich dachte ich, Tamara sei ein eher selten besungener Frauenname. Aber weit gefehlt! Juliana Hatfield, die mal bei Some Girls gespielt hat, hat Tamara besungen. The Queers haben einen Song über Tamara gesungen. Und in meiner Plattensammlung und meinem Freundeskreis wird auch eine Tamara besungen. Auf  der neusten Goldust-LP Thirst (2013) findet sich ein Tamara-Song. 

Und während Tamara bei den Queers angeschwärmt wird ("Tamara is a punk and I wish she was my girl"), fällt ihr Name im Goldust-Song gar nicht. Stattdessen finden sich textliche Smiths-Zitate und Verweise auf die Talking Heads. 

Samstag, 21. Dezember 2013

#SayMyName 21: Clorox Girls - Eva Braun

Clorox Girls - J'aime les filles
Clorox Girls heißt die Band, Eva Braun heißt der Song. Aber weder sind die Clorox Girls Frauen, noch handelt der Song direkt von Eva Braun. Vielmehr geht es um den nie geborenen Sohn von Eva Braun: "His daddy’s name was Adolf / His mother’s Eva Braun / He was headed for the mortuary / Because he’s a saving son / […] / He moved away from New York / Down the Tigris and the Nile / He would greet his humble hosts / With a handshake and a smile." Lyrics, die sich nicht so ganz erschließen und auch nicht so recht zwischen die anderen Songs der LP passen wollen, deren Textzeilen eher cheesy daher kommen ("Panic and confusion fill my head / I said I would die for you / So now I’m dead" in "Telephone" oder "Every morning you are not here / Every night I tremble out of fear / I’ve got to get right out of here / Because you are my world / You’re my atmosphere" in "Straight to my heart").

Freitag, 20. Dezember 2013

#SayMyName 20: Claudia Robot - Scherbenlilli

Dass es in meiner Sammlung auch ein bisschen NDW-Kram gibt, dürfte spätestens seit dem Trio-Post klar sein. Trio sind auch mit auf dem Sampler, auf dem ich Claudia Robots Scherbenlilli gefunden habe. Und Abwärts. Und Palais Schaumburg. Und und und. Der Sampler hat keinen Titel und ich habe ihn, wie die Foxy Brown-LP, für drei, vier Euro in einem Amsterdamer Plattenladen gefunden.

Claudia Robot ist Künstlerinnen- und Bandname zugleich. Scherbenlilli ist einer der bekannteren Songs der österreichischen Band und wurde 1982 als Single und auf der LP Alarmsignal veröffentlicht. "Geh mir aus dem Weg / Ich bin die Scherbenlilli", will ich auch manchmal singen, wenn ich wieder Mal ein Eisteeglas zerdeppere.

Donnerstag, 19. Dezember 2013

#SayMyName 19: Hüsker Dü - Diane

Hüsker Dü - Metal Circus
Nachdem ich gestern mal wieder mit dem Bloggen ausgesetzt habe, gibt es heute einen etwas schwierigeren Song. Schwieriger deshalb, weil die besungene Diane zur Protagonistin dieses Hüsker Dü-Songs wurde, weil sie Opfer eines Gewaltverbrechens geworden ist. 

Hüsker Dü veröffentlichen den Song auf ihrer Metal Circus EP 1983, geschrieben haben sie den Song aber schon drei Jahre zuvor. Er handelt von der Entführung und dem Mord an Diane Edwards, einer Frau, die in St. Paul, Minneapolis, also der Heimatstadt von Hüsker Dü, lebte. Der Intro verriet Sänger und Gitarrist Grant Hart mehr zur Entstehungsgeschichte von Diane: "Eines Abends spielte ich bei einem Soundcheck Greg Nortons Bass und entwickelte die Grundstruktur des Songs. Nichts Schwieriges. Nur drei Akkorde, die sich immer wiederholten. Jeder konnte das Stück lernen. Sogar Greg Norton. Zurück im Backstage-Raum schrieb ich den Text und wir spielten den Song noch am gleichen Abend, an dem er geschrieben wurde, live."

Dienstag, 17. Dezember 2013

#SayMyName 17: Leonard Cohen - Suzanne

Leonard Cohen - Greatest Hits
Mit Suzanne besingt Leonard Cohen mal wieder eine reale Person. 1966 schreibt er das gleichnamige Gedicht für die Tänzerin und Beatnik-Muse Suzanne Verdal. Er ist dann auch nicht der Erste, der die Worte vertont. Die Folksängerin Judy Collins ist schneller. 1967 schließlich singt auch Cohen den Song für seine Debüt-LP Songs of Leonard Cohen.

Der Song dürfte einer der meistgecoverten Cohen-Songs überhaupt sein. Neil Diamond, Nana Mouskouri, Sylvie Vartan, Nina Simone und viele, viele andere haben Suzanne gesungen und Suzanne besungen: "Suzanne takes you down to her place by the river / You can hear the boats go by, you can spend the night forever / And you know that she's half crazy and that's why you want to be there".

Montag, 16. Dezember 2013

#SayMyName 16: Foxy Brown - Foxy's Bells

Foxy Bron - Il Na Na
Nachdem ich gestern einen lazy Sunday nach dem Motto "Sag alles ab" eingelegt habe, geht's heute weiter mit #SayMyName. Und zwar wieder mir einer Frau, die über sich selbst singt, wie schon Prima Nina. Naja, eigentlich singt Foxy Brown nicht. Sie tut das, was sie viel besser kann, sie rappt. 

Die Platte habe ich mal günstig in einem Second Hand-Plattenladen an der Prinsengracht in Amsterdam geschossen und sie seitdem - ehrlich gesagt - gar nicht mal so oft gehört. Bei anderen muss das anders gewesen sein: Ill Na Na (1996) ist Foxy Browns erste Solo-LP, die sich in den USA über eine Millionen Mal verkaufte. 

Samstag, 14. Dezember 2013

#SayMyName 14: Elliot Smith - Talking to Mary

Elliot Smith - New Moon
Die LP New Moon ist vier Jahre nach Elliot Smiths Tod auf dem Label Kill Rock Stars (aus Olympia, Washington) erschienen und enthält bis dahin unveröffentlichtes Material. Einer der posthum releasten Titel ist Talking to Mary.

Gewohnt ruhig besingt Elliot Smith hier Mary: "Talking to Mary, you know you don't have to shout / She can hear what you're thinking like you're saying it right out loud". Im Song Pretty Mary K taucht der Name wieder auf. Beide Marys sind irgendwann weg. In Talking to Mary heißt es: "One day she'll go, I told you so", in Pretty Mary K wird nach ihr gefragt: "Pretty Mary K / Have you seen her?".