Wer hat nicht mindestens fünf der kleinen gelben Reclam-Heftchen im Regal stehen? Hier ist noch ein Bändchen, das sich optisch ganz wundervoll in Deine Schul- und Unilektüre einfügt.
Der Kitsch-Band führt nicht nur in die Kitsch- und Campdiskussionen seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert ein. Nein, er kitscht auch selbst fleißig. Winnetou-Auszüge von Karl May und das herrliche "Mimili" von H. Clauren sind nur zwei Belege dafür, dass Kitsch irgendwie auch schon immer interessant war.
Die Herausgeber_Innen Ute Dettmar und Thomas Küpper haben mit ihrer Auswahl der Texte einen guten Überblick geschaffen. Einführend stellen sie am Beginn jedes Kapitels die prägnanten Eckpunkte der aktuellen Diskussion heraus und geben weiterführende Literatur an. Schließlich kommen immer auch die Poeten und Theoretiker der jeweiligen Zeit selbst zu Wort.
Zum Kitsch äußern sich also zum Beispiel Kant, Schiller und Goethe, dann Musil, später Fronemann und Ackerknecht, dann Benjamin, Bloch und Adorno, auch Bourdieu und schließlich Flusser und Sontag. (Susan Sontags "Notes on Camp" findest Du übrigens auch hier).
"Ich warne dich, leichtfertig mit dem Ausdruck Kitsch umzugehen!" Frank Wedekind, Kitsch.
"Ich warne dich, leichtfertig mit dem Ausdruck Kitsch umzugehen!" Frank Wedekind, Kitsch.